"Menschen pflegt er nur anzugreifen, wenn er gereizt worden ist oder wenn ihn der wüthendste Hunger plagt." ...
Zitat: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837
Fragt sich also, welche Art von Ungleichgewicht man in den Alpen gerade vorliegen hat.
Aber ja, interessantes Thema - Gleichgewicht Mensch-Natur. Zeigt die heute übliche, mangelnde Wehrfähigkeit des Menschen auf, die im Kopf beginnt. Angst darf man keine haben, das wittert jedes Tier. Allerdings fragt sich, was mit diesem Bären los war, das ist wohl eher ungewöhnlich. Oder ob der Mensch gleich ängstlich zum Stock gegriffen hat, bereit für einen (unnötigen, sinnlosen) Kampf. Kämpfe, die man von vornherein verliert, sollte man nicht führen.
Auf mich ist mal aus 200 Metern Entfernung ein zähnefletschender Kampfhund zugerannt gekommen, hinten der Besitzer verzweifelt rufend ohne Gehör. Ich blieb stehen, die Arme schützend verschränkt, hab mich zur inneren Ruhe gezwungen, bereit dem Vieh ab einer kalkulierten minimalen Entfernung entschlossen in die Fresse zu treten (hier war ein Kampf realistisch zu gewinnen, ich hab flinke Füße ...). Interessanterweise machte es dann 10 Meter vor mir eine Vollbremsung, schaute blöd, und rannte brav zurück.
Das innere Umschalten in einen Kampfmodus kombiniert mit einem energetischen Friedensangebot (hier die passive, starre Haltung, welche wahlweise für "überleg es dir gut, du Trottel" oder "spiel mit jemand anderem" steht), spricht jene universale Sprache der Natur, die der moderne Intellektuelle leider oft nicht mehr versteht.