dass "wir" uns mit der Person Jesus Christus und seiner Bedeutung beschäftigen sollen.

Ich bin vor langer Zeit aus der Kirche ausgetreten und war zudem evangelisch, kenne also die Rituale der katholischen Kirche nicht. Die von der evangelischen Kirche natürlich auch nicht, da ich nur selten etwas davon mitbekommen habe. Trotzdem habe auch ich einiges in der Schule - im Religionsunterricht gelernt.

Was ich jetzt schreibe bezieht sich also nur auf die spärlichen Erinnerungen, die ich habe (obwohl ich bei meiner Bücherverschenkaktion nicht weniger als 5 Bibeln vorfand..... die ich jedoch nie studierte).

Benedikt war der erste und einzige Papst, der mich beeindruckte und zum Nachdenken anregte. Ganz besonders seine Aussage in Bezug auf Jesus Christus ging mir immer wieder einmal durch den Kopf. Was konnte er gemeint haben?

Nachdem meine Tochter sich doch entschloß, Weihnachten nach Hause zu kommen, obwohl sie sich vehement gegen den Weihnachtszauber aussprach, haben wir etwas über das Thema gesprochen. Nein, wir haben kein "Weihnachten" gefeiert und hatten auch keinen Baum..... allerdings hatte ich einige, kleine Geschenke für sie .

Da sie aus einer anderen Kultur kommt, habe ich ihr meine Version von Weihnachten erläutert, der sie sich anschließen konnte:

Weihnachten entstand aus dem Lichterfest der nordischen Völker, das diese zur Sonnenwende feierten, also zu der Zeit, als die Tage ENDLICH wieder länger wurden. Das Christentum hat den heidnischen Brauch übernommen und ihn umgewidmet, denn die Heiden hätten von dem "Lichterbaum" sowieso nicht gelassen. Die Freude darüber, dass nach der "Sonnenwende" die Tage länger werden wurde so weltweit zum Lichterfest...... und damit dann in großem Maße kommerzialisiert.

Wir sprachen dann auch über die Person Jesus und den Unterschied zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Der für uns wesentliche Unterschied war der, dass es nicht mehr nur den zornigen, strafenden Gott des Alten Testaments gab, sondern dass über die Person Jesus zwei völlig neue Elemente hinzu kamen:

* - Die Gleichheit aller Menschen vor Gott (Menschenrechte)
* - Das Element der Vergebung und der Reue (Justizwesen)

BEIDE Elemente gibt es im Alten Testament nicht. Diese beiden neuen Denkansätze waren zur damaligen Zeit eine Revolution. Ich habe sie in dieser Form in keiner anderen Religion gefunden. Allerdings bin ich kein Spezialist, sondern nur ein bisweilen interessierter Laie. - Und die Nachricht, dass Papst Benedikt im Sterben liegt, bewog mich, darüber zu schreiben.

Festgehalten werden soll auf jeden Fall, dass er wohl der erste und einzige Papst war, der die "Verfehlungen des Vatikan und seiner höchsten Würdenträger" in mehrjähriger Arbeit von drei Kardinälen untersuchen ließ. Darüber gibt es ein ca. 1 m dickes Dossier, das Benedikt seinerzeit seinem Nachfolger übergab. Dieser scheint es "in die Ablage" gelegt zu haben. Einer der drei Kardinäle jedoch bemühte/bemüht sich mithilfe von Briefen und Gesprächen weiter darum, Licht in diese dunklen Ecken zu bringen.... offenbar sehr zum Mißfallen des "Nachfolgers".

Soll man beten? Ich weiß es nicht. Ich bin nachdenklich und werde eine Kerze für Benedikt anzünden.

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