Wurde schon berechnet

Mephistopheles, Sonntag, 18.09.2022, 15:33 (vor 558 Tagen) @ Manuel H.3316 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 18.09.2022, 15:45

Der Bäckers-Kaufmann gibt an, daß er statt 27 Euro nun etwas über 50 Euro für 100 kg Weizen zahle, daraus fabuliert der SWR, weil er keine Relationen setzen kann, ein "mehr als verdoppelt".
Ein Brötchen hat ca 30 Gramm, wir sprechen also über bislang 0,81 cent je Brötchen Wareneinsatz, wenn der jetzt tatsächlich doch um 100% steigt, muß der Endverkaufspreis natürlich mehr steigen, schon alleine wegen der Umsatzsteuer, damit der Staat an der Teuerung profitiert.

Die von oben verordnete und durch Spekulanten angefeuerte Teuerung der Energie dürfte sich ja mit jedem Produktionsschritt hoch akkumulieren. (Der Traktor des Weizenbauern verbraucht 50 Liter Diesel je Stunde Betrieb)

Soll er sich halt mal endlich einen neuen Fendt-Traktor leisten. Gibt es für ca 400.000 € aufwärts*)

Ich würde ja gerne mal wissen, wieviel Energie nötig ist, um ein Brötchen herzustellen, bis es an der Verkaufstheke des Bäckers angeboten wird. (dann kommt ja noch der Energieeinsatz dazu, wenn ein Hartz4er sich das Discounter-Brötchen zu Fuß um die Ecke abholt oder der gutverdienende Grünen-Wähler mit seinem SUV seins in der Demeter-Bäckerei am Ende der Stadt. :-)

https://www.youtube.com/watch?v=QubCPk1siqk

Wurde schon mal berechnet und ist für die mit eingebautem Datenspeicher, vulgo, Gedächtnis benannt, jederzeit abrufbar: Für 1 Kal Nahrung wird ca. 10 Kal fossile Energie benötigt. Wenn die, völlig unwesentlich, aus welchem Grund(!), nicht mehr vorhanden ist, muss man wieder umstellen auf Pferdebetrieb. Dort ist die Relation günstiger. Etwa ein Drittel des Bodens wird für Pferdefutter benötigt. Allerdings ist es damit nicht getan, man braucht auch noch Holz, um den Backofen zu befeuern. Darum hatte früher jedes anständige Bäuerle Waldbesitz. Noch mal ein Drittel. Und Wind, um die Mühle anzutreiben. Oder einen schnellfließenden Bach, für das Mühlrad.

*) Das kann sich natürlich kaum ein Bäuerle leisten, weswegen schon lange der Vorschlag mit Genossenschaften aufkam. Allerdings gönnt kein Bäuerle dem anderen etwas, weswegen die Felder heute von Lohnunternehmen bewirtschaftet werden. Das ist denn Bäuerles lieber - schon immer!**) - als wie wenn der Nachbar ein Körnchen Weizen mehr abbekommt als er selber.

**) Bereits im Mittelalter war das Problem ähnlich. Natürlich hätten sich die Bäuerle zusammentun können, um gemeinsam das Geld für einen Mühle zusammenzulegen. Haben sie aber nicht gemacht, weil es ja hätte sein können, das das Nachbarbäuerle ein Körnchen vom Mehrertrag mehr abbekommt; sondern lieber über den Reichen Müller gelästert, dem sie aber wiederstandslos den Abzug vom Ernteertrag zur Verfügung stellten.

Gruß Mephistopheles


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