Also, ich bin da nicht so besonders überzeugt davon. Was habe ich gemacht:

Ich hab mir jede Pflanze genau angesehen, einige wenige kannte ich, wie z.B. die Verbene. Jede Pflanze hat bestimmte Wirkstoffe, die sich auf die Atmungsorgane und auch infektionshemmend auswirken können. Die meisten dieser Pflanzenarten entstammen der Jahrhunderte alten chinesischen traditionellen Heilkunst. Es ist durchaus möglich, dass die darin enthaltenen Substanzen die Selbstheilungskräfte im Menschen stärken können, um mit einer Grippeinfektion besser zurecht zu kommen, resp. deren Verlauf zu mildern und zu verkürzen.

Was anderes wird ja auch nicht behauptet, auch nicht im regio-TV:

Seit kurzem ist aber ein Medikament auf dem Markt, dass die Krankheit in ihrem Verlauf von Beginn an abmildern kann.

Wenn man dann dass statt das schreibt, dann kann das ein Flüchtigkeitsfehler sein, aber auch ein Hinweis darauf, dass man bei der Überprüfung der Meldungen nicht besonders sorgfältig ist. Die Meldung selbst gibt aber nichts her, worauf man sich stützen kann.

Auf folgende Fragen suche ich noch Antwort:

Dieses Mittel ist in China erhältlich, und das seit langer Zeit. Es entspricht der chinesischen Tradition.

- Wo sind die Zahlen, in welchem Umfang, welcher Patientenzahl, mit welchem Heilerfolg das eingesetzt wurde?
- Wo ist die Abgleichung mit Placedo?
- Wurde dieses Mittel bereits von Dezember an eingesetzt oder erst vor kurzem?
- Welche Erfahrungen existieren bei der Verwendung dieses Mittels bei Patienten mit Vorerkrankungen?
- Gibt es Untersuchungen resp. Beobachtungen bei der Verwendung dieses Mittels im Vergleich zu einer üblichen Grippe und einer Coronagrippe?
- Wie lange soll man das Mittel einnehmen, um eine Virusinfektion der Atemwege abhaken zu können? In dem Video von regio-tv erzählt eine junge Frau von 3 Tagen, - was ich für einen Unsinn halte. Jedes homoöpathische Medikament muss man wenigstens eine Woche lang einnehmen und nach dem Abklingen einer Krankheit noch einige Tage drauf.
- Man spricht in dem Video davon, dass dieses Medikament in China verbreitet in den Krankenhäusern eingesetzt wird. Aber Zahlen gibt es da keine. Es könnte sich auch um eine Vermutung handeln.

Der Satz im Bericht verleitet zur Falsch-Interpretation:

Wir haben uns das Arzneimittel mit dem Namen „Shufeng Jiedu“ mal etwas genauer angeschaut und uns von Fachleuten erklären lassen, wie und warum es wirkt.

Welche Fachleute? Der Überbringer der Idee, der dieses Medikament über seine Pharmafirma in Deutschland auf den Markt bringen will, der Apotheker, der es derzeit als Einziger verkauft, und ein Allgemeinmediziner (ob das ein Bekannter der beiden Vorgenannten ist oder ein Neutraler, entzieht sich meiner Kenntnis).

Wir haben nun folgende Situation:

Es existieren immer mehr Zweifel an der Wirksamkeit sowie Ungefährlichkeit des Injektionsserums. Die Angst sitzt aber in den Leuten drinnen. Also sucht man krampfhaft nach Auswegen. Man greift dann nach jedem Strohhalm, ohne sich die Mühe zu machen, erst einmal zu hinterfragen.

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, sind wir Menschen unterschiedliche Individuen. Jeder reagiert auf irgendetwas in anderer Form. Was dem einen hilft, muss nicht unbedingt dem anderen helfen. Deshalb ist eine Vielzahl von Substanzen zusammengemixt, von denen eine einzelne genügen würde, um einen Heileffekt zu erzielen. Man weiß aber nicht, auf welche Substanz der Bedürftige reagiert. Deshalb die Vielzahl, nach dem Motto: Eines wird schon dabei sein ,was hilft.

Aber es ist eine bekannte Tatsache, die von der Schulmedizin gerne verschwiegen wird, dass im Falle von Vorerkrankungen, die bereits eine ganze Reihe von Chemie in Form von Pharmaprodukten eingenommen werden muss, die auch bei der Virusinfektion nicht abgesetzt werden können. In diesem Falle kann eine Verbesserung der Atemwegsinfektion nur durch pflanzliche Produkte erfolgen, weil jeder weitere Chemie-Mix meistens tödlich ist.

Mein Fazit:

Es kann sich um ein pflanzliches Mittel handeln, das die Symptome abmildert, weil es die Immunkraft stärkt. Die im Video gemachte Aussage, - es würde das Virus abtöten, halte ich persönlich für falsch. Helfende Pflanzen haben wir aber auch hier, und da könnte ich eine Menge aufzählen. Das ist nicht nur der Salbei, sondern auch mehrere andere. Der Unterschied: Bei Einnahme der heimischen Substanzen und einer Zeitdauer von z.B. 2 Wochen kommt man dann auf max. 30 Euro und nicht, wie beim chinesischen Präparat auf 300 €.

Die eben genannte Meinung über die Wirksamkeit des Präparates schätze ich auf 50 % des Realitätsgehaltes ein. Die anderen 50% ordne ich einem Geschäftsinteresse der beteiligten Personen zu. Vielleicht liege ich falsch, aber das ist mein Bauchgefühl als Nichtfachmann.