Realistischer Situationsbericht

Realist, Sonntag, 15.03.2020, 14:44 (vor 1503 Tagen)1672 Views

Ich habe mich soeben einige Minuten durch die letzten par hundert Messages durchgelesen und ja, ich kann eure Reaktion durchaus verstehen. Würde ich mich seit Jahren auf das Ende des Kapitalismus, der DrecksXXXXXXX, der Globalisierung, der Menschheit etc. sehnen, ginge es mir wohl gleich. Das Forum ist in Ekstase. Untergangsszenarien werden durchgespielt.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals klipp und klar darstellen, um was es aktuell geht.

Wir haben ein pandemisches Virus (sars-ncov-2), gegen welches es aktuell weder einen Impfstoff noch ein in Massen vorhandenes Heilmittel gibt.

Sars-ncov-2 hat eine relativ hohe Infektionsrate (RO 1.5-3) und breitet sich daher relativ schnell in der Bevölkerung aus.

Wird man infiziert und bricht die Krankheit Covid-19 aus, erlebt man zu 80% einen relativ milden Verlauf, ähnlich einer leichten Grippe bzw. eines grippalen Infekts. Teilweise hat man praktisch keine Symptome.

Zu 20% verursacht Covid-19 jedoch weitere Probleme. Diese gesundheitlichen Probleme können bei 10%-15% relativ gut stationär im Spital behandelt werden. 5% hingen bekommen einen sehr schweren Verlauf, erleiden daher eine schwere Lungenentzündung und müssen künstlich beatmet werden. Unter diesen 5% sind vorwiegend Personen über 75 Jahre mit Vorerkrankung.

So, das sind die Fakten zum Virus.

Die ganzen nun von den Staaten getroffenen und noch zu treffenden Massnahmen zielen einzig darauf ab, die ältere Bevölkerung zu schützen. Nur darum geht es. Man könnte auch entscheiden, dass nichts getan wird. Dann würden einfach die alten, kranken Menschen wegsterben und 95% der Bevölkerung könnte in einigen Wochen wieder normal weiter leben. Dass dies keinen gangbaren Weg darstellt, ist wohl jedem klar. Somit müssen wir nun einige Monate bzw. bis ein Heilmittel und schliesslich eine Impfung gefunden wird, mit Einschränkungen leben.

Es wird jedoch niemand verhungern. Es wird keine Unruhen geben. Viel mehr blühen aktuell neue Arten der Nachbarschaftshilfen auf. Man organisiert sich, lernt sich im selben Wohnhaus kennen, hilft einander. So geschieht dies aktuell an tausenden Orten Europas. Dies ist das Gegenteil der hier herbeigeschriebenen Doom-Szenarien. Die Solidarität lebt auf und das ist gut so.

Spätestens wenn in wenigen Wochen wirksame Medikamente auf dem Markt sind (hier der Stand der Forschung https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/therapeutische-medikame... wird einiges an Druck von den Ländern genommen werden.

Dasselbe gilt für die Impfung. Es sind bereits diverse Impfstoffe entwickelt worden, die nun alle noch das Testverfahren durchlaufen müssen.

Die Welt ist alles andere als verloren. Es wird keinen Zusammenbruch geben. Die Wirtschaft wird sich erholen und ja, die Welt wird eine andere sein danach. Aber nicht so, wie es die Doomer hier herbei schreiben. Die Welt wird vernetzter, digitaler und solidarischer. Man erkennt nun, dass zukünftig viel enger miteinander gearbeitet werden muss.

Beste Grüsse aus der sonnigen Schweiz
Realist

PS: man kann, wenn man hier gewisse Schreiber liest, Ängste entwickeln. Ich rate daher den Personen, die sich im Gelben einfach nur informieren möchten, die Schreibe gewisser Autoren mit der notwendigen Distanz zu lesen.


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