Nix Mafia, sondern Rechtsstaat!

Mephistopheles, Sonntag, 19.08.2018, 18:57 (vor 2316 Tagen) @ nereus5589 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 19.08.2018, 19:24

Hallo Otto!

Danke für die Zitate von Herrn Krall.
Was sagt er konkret?

Und diese Zinsstrukturkurve ist die Voraussetzung für die Existenz
des Geschäftsmodells von kommerziellen Banken .. die als ihre Aufgabe
ansehen, Einlagen hereinzunehmen und Kredite auszureichen, mit anderen
Worten, die die Kreditversorgung der Wirtschaft sicherstellen.

Gibt es eigentlich auch nichtkommerzielle Banken?

Dagegen gibt es nichts vorzubringen.
Es ist genau das Geschäft welches Banken betreiben (sollen).

Außer dem, dass das nicht stimmt, gibt es tatsächlich nichts vorzubringen.
Bis ins 19. Jh. spielten Kundeneinlagen bei Bankgeschäften keine Rolle. Das kam erst mit den Raibeisenbanken und den Spasskassen auf. Aber das sind auch keine richtigen Banken.

Eine richtige Bank vergibt Kredite ohne einen Ct. Kundeneinlagen.
Die ursprünglichen Banken waren die Tempel, die das verliehen haben, was die Leute spendeten, um ihre religiösen Pflichten zu erfüllen.
Die ersten Banken im Abendland waren Händler, die das verliehen haben, was sie an ihren Handelsgeschäften an Profiten erwirtschafteten.

(...)

Er spricht nicht davon, dass dieses Geld für den Baukredit von der
Bank selbst geschaffen, also geschöpft wird, sondern die Bank verleiht das
Geld des Sparers in Form von langfristigen Krediten. Kurzfristig (über
Nacht) geht sie mit diesem Spargroschen also an den Kapitalmarkt,
langfristig an Häuslebauer.

Das stimmt einfach nicht. Die Bank verleiht Geld ohne einen einzigen Spargroschen.
Sehen wir doch mal genau hin, was da passiert:
1. stellt der Möchtegernkunde einen Kreditantrag
2. dann prüft die Bank Sicherheit und Bonität
3. dann erfolgt (eventuell!) eine Darlehenszusage der Bank
4. dann unterschreibt der Kunde das Darlehen und die Darlehensverpflichtungen
5. In diesem Moment schreibt sich die Bank den gesamten Darlehensbetrag incl. Zinsen und Gebühren auf einem ihrer Aktiva-Konten gut. Der Kunde erhält einen Kontoauszug, wo plötzlich ganz viel Geld druff ist.
6. Bis zu diesem Moment braucht die Bank keinen einzigen Ct. Spareinlagen.
7. Der Kunde kann dann mit diesem Guthaben auf seinem Darlehenskonto Rechnungen bezahlen. Ebenso braucht die Bank dazu keinen einzigen Ct. Spareinlagen.
8. Der Kunde kann aber auch das Guthaben bei seinem Darlehenskonto bar abheben. Erst ab diesem Moment braucht die Byank Cash.
9. Die Bank denkt sich dann: Hoppala, aber wir haben ja jede Mnge Aktiva. Damit gehen wir zur EZB und bieten die als Sicherheit an. Daraufhin wird die EZB das benötigte Geld der Bank umstaqndslos zur Verfügung stellen.
10. Das wars. Für das grsamte Geschäft benötigt die Bank NULL Spareinlagen. Die EZN verlangt natürlich ihrerseits von der Bank Zinsen, diese liegen aber niedriger, als die Bank vom Darlehensnehmer verlangt. DAS ist die berühmte Zinsdifferenz! Nämlich die Differenz zwischen dem Betra, den die EZB von der Bank verlangt und dem Betrag, den die Bank von ihrem Kunden verlangt.

Ja, aber unterm Strich ist das auch völlig Banane, denn das ist
überhaupt nicht der Punkt auf den es ankommt.
Es ging um die Erträge der Banken und die kommen nun einmal aus dem
Zinsdifferenzgeschäft, siehe oben, wenn er von Margen spricht.

Er erzählt uns also, dass die Banken die Einlagen der Kunden in Form
von Krediten in den Wirtschaftskreislauf zurückgeben. So habe ich das von
ihm verstanden.

Ach? Woher haben die Kunden eigentlich das Geld? Jedes Geld entsteht nur aufgrund eines staatlichen Gesetzes.

So könnte man das ggf. verstehen, wenn man das Thema auffasern möchte,
aber das ist so sinnvoll wie die Diskussion mit dem Geld aus dem Nichts,
die grundsätzlich auch ins Nichts führt.

Geld aus dem Nichts ist Nichtgeld. Gibt es nicht.

(...)

Aber das ist IN DIESEM FALL auch nicht nötig, weil das außer
Theoretikern niemand interessiert.
Wichtig ist nur das Erträge erwirtschaftet werden.
Und genau das verhindert gerade die EZB-Politik!
Die anhaltenden Niedrigzinsen verunmöglichen das Kerngeschäft der
Kreditinstitute.

Das ist Quatsch. Die Banken verlangen immer das an Zinsen, was die Wirtschaft im Durchschnitt an Surplus erwirtschaftet.

Würden die Zinsen steigen, ohne dass die Wirtschaft ausreichend surplus erwirtschaftet, dann haben wir die (gefürchtete) DEDE. Das, was die EZB macht, ist nichts anderes, als dass sie die (unausweichliche) DeDe vor sich herschiebt.

Und, was noch viel wesentlicher ist sind die dahinterstehenden
Sicherheiten.

Die annihilieren sich in der DeDe.

Die Vertreter des Geld aus dem Nichts stellen sofort auf diese
Sicherheiten ab und überspringen den konkreten Geschäftsablauf.

Die Kritiker der „Geld aus dem Nichts-Theorie“ sind Erbsenzähler und
sagen, das stimmt doch nicht. Immerhin wird das neue Geld nicht aus dem
Nichts geschöpft, sondern gegen Zahlungsversprechen (z.B. künftige
Steuereinnahmen) besichert.

Steuereinnahmen sind keine Sicherheit. Zahlungsversprechen sind ebenfalls keine Sicherheit. Youwillsee. Sicherheit kann nur die nackte Gewalt bieten.

Wenn nun aber ein Schuldner beständig VERSPRICHT, aber NIE oder nur
unangemessen leistet, dann sind seine Versprechen nichts wert und das mit
dem Geld aus dem Nichts hat eben doch seine Berechtigung.
Die Staatsschuldenkurven der westlichen Industrieländer sind das beste
Beispiel dafür.

Die westlichen Industrieländer haben keine Staatsschulden, weil es sich ohnehin um ihre Währung handelt. Gehört ihnen sowieso, insbesondere der Dollar den USA und bis zur Einführung des Euro die DM der BRD.
Warum glaubst du wohl, dass der Euro mit der Atombombendrohung erzwungen wurde?

@Meph hat darauf auch in seinem Beitrag verwiesen, aber den Sachverhalt
wie so oft grandios vernebelt.

Er schreibt zu den wackligen Füßen, auf denen der Euro Deiner Ansicht
nach steht – ich folge Dir hier zu 100 % - in üblicher Argumentation.

Steht er nicht, weil jeder Euro ist schuldenbesichert.

Du hattest auf die brisante Lage verwiesen, er begibt sich jedoch wieder
erst einmal an den Erbsenstrauch.

Deswegen ist der Euro auch bisher nicht zusammengebrochen.

Ja, weil mit allen möglichen kriminellen Methoden das betrügerischere
Vorgehen maskiert wird. Die Steuerzahler (Kreditgeber in letzter Instanz)
werden massiv getäuscht.

Aber nicht doch! Ich zitiere:
Mundus vult decipi ergo decipiatur

Dann kommt ein kurzer Lichtblick.

Das Einzige, was auf wackligem Grund steht, ist die Werthaltigkeit der
Schuldensicherung.

Aha, erst war der Euro besichert, jetzt mangelt es plötzlich an dessen
Besicherung.

Da mangelt nix, aber, die deutsche Sprache ist eben für manche schwierig zu verstehen.

Nun könnte man an das Fundament des Problems vorstoßen, aber nicht doch,
jetzt wird allerfeinste Rabulistik betrieben.

Der Wert der Schuldensicherung wird durch die Militärausgaben
gewährleistet. Da rächt es sich nun, dass die Europäer ihre
Militärausgaben von um die 5% des BIP vor 1990 auf 1,2% des BIP
zurückgeführt haben, während sie gleichzeitig den Euro einführten. Die
Sicherung des Euro wurde eben sträflich vernachlässigt und das wird sich
früher im Schwinden der Werthaltigkeit der Schuldensicherung bemerkbar
machen.

Da ist wirklich der Hammer!
Aber es ist ja auch die Argumentation des Teufels, da darf man nichts
anderes erwarten.

Kredit heißt Vertrauen, aber er ersetzt das Vertrauen durch pure Gewalt.

Oh Mann! Das ist echt mit deinem mangelnden Sprachverständnis manchmal schwierig, dir was zu erläutern.
Durch was anderes als pure Gewalt wird denn Vertrauen hergestellt? Vertrauen entsteht nur dann, wenn man darauf vertrauen kann, dass der Vertragspartner im Bedarfsfall eben pure Gewalt einsetzt!

Wenn also das Vertrauen durch immer größere Betrügereien schwindet,
muß es mit Waffengewalt ERZWUNGEN werden.

Das sind die Methoden der Kriminellen und sie versuchen das auch noch
theoretisch herzuleiten.
Damit hat er allerdings glasklar die mafiöse Struktur des SYTEMS
offenbart.

Nix mafiöse Struktur! Mafiöse Struktur ist immewr nur dann, wenn der jeweilige Kontrahent eben nicht über genug Macht verfügt, um seine Gewalt allumfassend durchzusetzen. Verfügt er über diese Macht, so spricht man vom Rechtsstaat.

mfG
nereus

Gruß Mephistopheles


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