Schade, du hast mich nicht verstanden.

Der gestiefelte Kater, Montag, 01.12.2025, 10:21 (vor 4 Tagen) @ DT592 Views

Ich habe kein Modell erstellt.

Ich habe nur den Kapitalismus angeführt, weil hier der menschliche Egoismus das erste Wirkprinzip ist, wie ein Wert an sich, im Gegensatz zu anderen Systemen. Im Sozialismus / Kommunismus gibt es ein theoretisches Gemeineigentum, da ist theoretisch das Wohl des Kollektivs ein Wert an sich, aber der Egoismus ist weiterhin eine tragende Säule, denn das System rechtfertigt die Unterdrückung der Individualität des Menschen (seine innere Berufung bspw.) mit dem Vorhandensein des Egoismus im Menschen.

Also konkret nochmal: Der menschliche Egoismus zerstört jedes noch so hübsche, theoretische Wirtschaftsgebilde (auch jedes bessere).

Mit dem Flächenbedarf hattest du dich sicherlich verrechnet (oder andere Rechnen lassen, oder auf dem Laptop den Tausenderpunkt nicht weggelöscht im Rechner o.ä.).

Rechnung:

1 km² = 1.000.000 m²
1.000.000 m² / 1.000 m² pro Hausgarten = 1000 Hausgärten.
4 Menschen pro Hausgarten, also 4 * 1000 Hausgärten = 4000 Menschen pro 1 km²
357.596 km² * 4000 Menschen = 1.430.384.000 Menschen
In Worten: 1,43 Mrd. Menschen mit Hausgarten passen auf die Fläche von Deutschland

Weitere nette Rechnung:

357.596 km² abzgl. 1/3 Wald = 238.397 km²
Angenommen von 238.397 km² sind nur 1/3 zum Wohnen nutzbar, macht noch 119.199 km²
119.199 km² * 1.000.000 = 119.199.000.000 m²
119.199.000.000 m² / 84 Mio. Menschen = 1.419 m² pro Mensch
Jede Familie mit 4 Menschen hätte demnach 5.676 m².

Es gibt genug Platz für "nachhaltige" Lebensweisen, sogar im dichtest besiedelten Gebiet Mitteleuropas. Von den modernen Techniken der Lebensmittelversorgung ganz abgesehen, denn es müsste ja nicht notwendigerweise alles voll mit essbaren Gärten sein. Wer unbedingt den Aldi bevorzugt, da hätte es ja noch dieses 1/3 für Milchkühe und quasi konventionelle Landwirtschaft. Leben und leben lassen. Mit Garten meinte ich ein natürliches, menschenwürdiges Umfeld für JEDEN Erdenbürger. Ob der nun essbar ist, jedem seine Sache.

Ansonsten, ich verstehe deine Vorbehalte zur traditionellen Landwirtschaft von Hand. Die meisten Osteuropäer, die da noch aus purer "Armut" so gärtnern, betrachten es als etwas, wovon man weg kommen möchte. Gleichzeitig hast du da dieses nette Foto motivierter junger Leute, die also 50 (!) Leute mit nur 2000 m² mit Gemüse versorgen? Da sieht man mal, wie effizient das Gärtnern von Hand ist. Da können nun also 48 Ingenieure noch Autos bauen, weil sie den Magen voll haben. Naja, so ungefähr jedenfalls. Also ich kann das durchaus aus zwei anderen deutschen Solawies aus eigener Beobachtung bestätigen. Es braucht erstaunlich wenig Land, um enorm viele Leute mit Bio-Gemüse zu ersorgen.


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