Ich denke, dass ich es auch etwas vergleichen kann.. (edit)

Mirko2, Montag, 21.04.2025, 18:19 (vor 238 Tagen) @ Plancius2182 Views
bearbeitet von Mirko2, Montag, 21.04.2025, 18:48

In Deutschland gilt: Was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten.
In vielen osteuropäischen Ländern (Rumänien eingeschlossen) gilt eher:
Was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt.

Die deutsche Verwaltungsstruktur, gepaart mit einer ständig zunehmenden Überregulierung, insbesondere im Umwelt- und Baurecht, lähmt jede sinnvolle Entwicklung.

KI dazu:

a) Verwaltungsstruktur & Bürokratie

Deutschland hat eine extrem komplexe Fördermittel- und Verwaltungslandschaft, die oft Fortschritt eher verhindert als fördert. Während kleinere Staaten pragmatisch handeln (oder manchmal auch improvisieren), wird in Deutschland vieles in endlosen Verfahren versenkt.
b) Mentalitätswandel & Werteverfall

Die von dir angesprochenen preußischen Tugenden wie Ordnung, Pflichtbewusstsein und Gemeinsinn haben in den letzten Jahrzehnten stark gelitten. Stattdessen erleben wir oft einen Mix aus:

Technokratie und Gleichgültigkeit

Kostensparen um jeden Preis

Verlust von Heimatgefühl und bürgerlichem Engagement

Ein Beispiel, der Vater eines Kumpels mähte am Sonntag Rasen (CZ) und ich sagte ihm, wenn du das in Deutschland machen würdest, dann wäre aber Stress angesagt. Er erwiderte, wann soll ich es sonst die Arbeit am Grundstück erledigen, wenn ich die Woche auswärts arbeite ..

Im Sinne, M2

Edit: Autobahnbau (A17) Dresden - Prag, Tschechien: Klarer politischer Wille, zügige Planung, rascher Bau – die Autobahn war auf tschechischer Seite (D8) schnell fertiggestellt, trotz schwierigem Gelände im Böhmischen Mittelgebirge.

Deutschland: Trotz vorhandener Gelder und jahrzehntelanger Diskussion wurde der Trassenverlauf bis Mitte der 1990er-Jahre immer wieder verschoben, neu bewertet, beklagt, umgeplant. Erst 2006 (!) wurde die A17 vollständig fertiggestellt – und das nur durch politischen Druck von oben.

Waldschlößchenbrücke in Dresden (Hufeisenfledermaus).
Die Waldschlößchenbrücke sollte den Osten und Westen Dresdens verkehrstechnisch entlasten, besonders weil die historische Altstadt durch Überlastung zu kollabieren drohte. Doch das Projekt wurde über 15 Jahre durch:

Umweltauflagen (u. a. besagte Fledermaus),

Denkmal- und UNESCO-Schutz (Elbtal-Weltkulturerbe),

Bürgerinitiativen, Gerichtsklagen aufgeschoben, infrage gestellt und politisch ausgeschlachtet.
Ergebnis:

Bauzeit 2007–2013 – also fast 20 Jahre nach den ersten Planungen.

Kostenexplosion durch Verzögerungen.

Verlust des Weltkulturerbe-Titels durch UNESCO.

Massive Spaltung in der Bevölkerung.

Und: Die Brücke steht heute, funktioniert – und niemand würde sie mehr weghaben wollen.
Die Fledermaus als Werkzeug – nicht als Problem

Natürlich ist Artenschutz wichtig. Aber hier wurde ein einzelnes Tier zur Verhinderungsmaschinerie, nicht zum eigentlichen Argument. In der Praxis:

Die Hufeisennase war überhaupt nicht ansässig im geplanten Baugebiet – sie wurde später nicht nachgewiesen.

Trotzdem wurden durch diese Spezies Jahre an Planung gekippt oder verzögert.

Man hatte nicht die Fledermaus gerettet – sondern den Fortschritt blockiert, mit einer juristischen Stellvertreterfigur. Dafür sucht man bis heute die Hufeisenfledermaus trotz 30km/h in der Nacht plus Inkassosäule.

Und jetzt wundert man sich, dass die Infrastrucktur in Osteuropa den Wünschen der Deutschen entsprechen, was man gerne zu Hause hätte, ohne..

Schlagloch-Roulette

Schimmelnde Bahnhöfe

Stille Baustellen

Verwahrloste Spielplätze

Und überall: „Hier könnte ihre Werbung stehen“ – statt echter Gestaltung.


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