Zur Klärung

Miesepeter, Sonntag, 06.04.2025, 15:16 (vor 17 Tagen) @ paranoia602 Views

Hallo Paranoia,

schnell zur Aufklärung:

Die USA haben natürlich einen Handelsüberschuss mit der EU, der nur durch statistische Fehler nicht in Erscheinung tritt:

Dunkle Materie in der amerikanischen Außenhandelsbilanz


Gegenbehauptung der ARD: Wo stecken die Gewinne von Microsoft, Amazon und Meta? Die europäische Statistikbehörde "Eurostat" bringt Klarheit. Die EU hatte 2023 gegenüber den USA ein Defizit bei (Computer-)Dienstleistungen von knapp 110 Milliarden Euro. Es ist in Irland gebucht, wo die Big-Tech-Konzerne ihre europäischen Hauptquartiere betreiben.

Bestätigung hierfür siehe:
Source : BaTIS (OECD), Table 2: Bilateral trade balance on services with the USA, by EU country, 2023 aus: https://www.cepii.fr/visualdata/trade_eu_usa/trade_eu_usa.html (Services = Dienstleistungen)


Du bewertest den obigen Sachverhalt nicht. In meinen Augen bestätigen die obigen Ausführung die Meinung von dragonfly.

Nein. Die Ausführungen von Dragonfly beruhen auf der verlinkten Argumentation, und diese lautet:

Für jedes in China hergestellt Android Handy, welches nach Deutschland exportiert wird, erhält Google Lizenzgebühren. Apple lässt in China iPhones produzieren. Die Margen bei Foxconn, sind gering, die Profite fallen bei Apple an. Obwohl der Großteil der Gewinne bei US-Firmen anfällt, führen all diese Exporte nach Deutschland von China zu einem großen Handelsdefizit Deutschlands gegenüber China. Microsoft Windows und Office gehen in keine Handelsbilanz ein. Bei Export von Filmen und Musik wird lediglich ein Datenträger auf dem Server geteilt. Alls die großen Firmen der USA, deren größte Stärke Know-how, Patente und IP ist – Apple, Google, Amazon, Netflix, etc. – tauchen so gut wie nicht in der deutsch-amerikanischen Handelsbilanz auf.Dafür tauchen viel Produkte in der deutsch-chinesischen Handelsbilanz auf, obwohl der Großteil der Profite bei US-Unternehmen anfällt.

Dem habe ich entgegengalten, dass die erwähnten Leistungen (Microsoft, Google, Netflix etc) nicht in der deutsch-chinesischen Handelsbilanz (oder sonst irgendeiner Handelsbilanz), sondern in der EU-amerikanischen Dienstleistungsbilanz via Irland auftauchen. Alle diesbezüglichen Zahlen sind ausführlich in meinem vorherigen Beitrag und den verlinkten Quellen ersichtlich.

Noch eine weitere Zahl:

Dienstleistungsdefizit Irland - US: -133 Mrd €(von -114 Mrd Gesamt-EU)
Dienstleistungsdefizit EU - China: - 27,9 Mrd € (2023)


Was ist Deine Meinung zum Handelsbilanzdefizit und womit begründest Du die?

Das Handelsbilanzdefizit der USA mit der EU ist bei ca € 250 Mrd in 2024 (genaue Zahlen bitte Vorposting konsultieren)
Der Dienstleistungbilanzüberschuss der USA mit der EU liegt bei ca. € 100 Mrd, darin sind Softwarelizenzen und Cloudservices, deren Abrechnung über die EU-Zentralen der US-Konzerne in Irland laufen, enthalten.

Ich sehe nicht, dass diese Antwort einer weiteren Begründung bedarf, die Daten sind eindeutig, und die vorgebrachte Argumentation, dass US Softwarelizenzen und Cloudservices über China abgerechnet würden, ist irreführend. Sie werden über Irland abgerechnet.

Die Beweislast, bei dieser eindeutigen Datenlage, dass diese öffentlichen Daten nicht die tatsächliche Lage abbilden würden, liegt bei der Partei, welche so argumentieren möchte. Die via Dragonfly mittels des oben aufgeführten Paragrafen vorgebrachten Argumente sind m.E. mit den vorgelegten Zahlen widerlegt.

Gruss,
mp


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