Hast du meine Frage verstanden? Ein Land, das Überkapazitäten zu hohen Preisen verkaufen kann, ist reicher.
Ich bin ja in der Softwarebranche und habe per Kontrakt vereinbarte Stundensätze mit meinen Kunden. In der Regel habe ich jedoch immer noch gewisse Kapazitäten für Unvorhergesehenes frei.
Manchmal "brennt der Kittel" bei bestimmten Kunden und die zahlen in gewissen Situationen, wo es um die Aufrechterhaltung der Unternehmensprozesse geht, temporär hohe Preise. Dann kann ich hier mal kurzfristig einspringen, das schnelle Geschäft mitnehmen, ohne dass meine 90% Basiskunden, mit denen ich langfristige Preise per Kontrakt habe, einen Nachteil haben.
Selbiges müsste auf den Strommarkt zutreffen. Insbesondere Norwegen und Schweden haben in der Regel Reserven an Wasserkraft oder auch an Atomstrom, den sie in Zeiten der Dunkelflaute hochprofitabel an DE und DK verkaufen können.
Dadurch verdienen die schwedischen und norwegischen Energiekonzerne mehr, zahlen mehr Steuern, das Land wird insgesamt reicher. Ähnliches sollte für AT und CH gelten, noch dazu, wo beide Alpenländer noch zusätzlich den billigen Solar-Importstrom in der Mittagszeit nutzen können, um ihre Stauseen zu füllen und uns abends dann zu hohen Preisen den Strom aus ihrer Wasserkraft verkaufen können.
Warum die inländischen Kontraktkunden unter dem Stromexport der Überkapazitäten leiden sollen, ist eigentlich nicht zu verstehen. Dieser Fall tritt nur dann ein, wenn es keine Überkapazitäten gibt und der inländische Kunde mit dem deutschen Stromkunden um ein und dieselbe kWh konkurriert.
Das sollte durch staatliche Regulierung aber ausgeschlossen sein.
Gruß Plancius
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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER