Auf dem Weg zum Vollsozialismus?

Ostfriese, Mittwoch, 24.07.2024, 19:00 (vor 45 Tagen) @ zip2184 Views

Hallo zip

Nachdem wir uns an den vielen interessanten vergangenen Geschichten der Gruppe der 70+ erfreut haben, erlaube ich mir, zum Kern der Zukunftsaussichten der nachfolgenden Generation

3. Realistischer Ausblick: Die beschriebene Generation wird nach meinem Ableben nichts mehr auf die Kette kriegen und sozusagen im eigenen Kot verrecken.

Das ist sicherlich schade – aber ein aus meiner Sicht wohlverdientes Ende der Generation Inkompetenz.

auch vor dem Hintergrund von @Ashitakas Ausführungen zum Krisenkapitalismus

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=657293 Krisenkapitalismus und brutaler Geburtenrückgang bis die Welle 3 (der Great Reset) alles aus den Angeln reißt, Ashitaka, Mittwoch, 10.07.2024, 20:40 @ Socke 3034 Views

vorzudringen - wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken: Die Grundlagen des Debitismus und der Machttheorie geraten leider immer mehr in Vergessenheit!

Es führt kein Weg an der Verschuldung der Nichtbanken – als breit gestreute (= breit besicherte) Kreditvergabe an eine möglichst lang wachsende Basis des Systems – vorbei. Sie ist zwingend notwendig, da sie zu einem zusätzlichen Bruttosozialprodukt führt. Das Problem liegt in der Finanzökonomie. Staatsanleihen, die ja der Finanzierung des Staates dienen, werden von weltumspannenden Vorsorgesystemen der Versicherer, Pensionskassen, Treuhandgesellschaften, Fonds etc. mit den Guthabensummen ihrer Anleger gekauft, die schon im System sind. Im Rahmen der geldpolitischen Operationen können diese Staatsanleihen zwecks Schaffung von ZBG wieder bei der Zentralbank hinterlegt werden. Die Staatsschuldentitel z.B. können wegen ihrer Zentralbankfähigkeit zur Hinterlegung mehrfach hintereinander von der Notenbank refinanziert werden, wobei sich ihre Laufzeiten verkürzen.

Indem sie immer weitere Schuldtitel ankauft, schafft sie über die Laufzeit dieser Titel zwar zusätzliche Geldsummen, diese können aber nicht an die verschuldungswilligen Nicht-Banken gelangen. Genau an dieser Schnittstelle schlägt der Debitismus gnadenlos zu! Die so geschaffenen Geldsummen könnten nur an diejenigen Nicht-Banken gelangen, die da noch fähig sind, sich zu verschulden (Kredit zu beantragen). Und das werden aufgrund der wachsenden systemischen Ungleichgewichte immer weniger.

Alles Weitere in

https://archiv2.dasgelbeforum.net/index.php?id=341940 Debitismus-Punch, Ashitaka, Montag, 09.02.2015, 22:36 @ politicaleconomy 7861 Views

Ich frage mich, ob es im Zusammenhang mit dem Turning Point, der Tendenz zur zukünftigen Bevölkerungsvernichtung und @Ashitakas Sätzen:

Die für ein debitistisch einwandfrei aufschuldungsfähiges Schuldenkettensystem notwendigen Quellen an der Kreditbasis sind zu!!! Jetzt muss man nur den Debitismus studieren. EFH, Wohnungsbau, KMU ... ZU!!!! Was wir nun beobachten bzw. erleiden werden, ist das meiner Ansicht nach zeitlich von den Beratungsgesellschaften der Politik und Zentralbanken exakt geplante Beiseiteräumen der ohnehin verschuldungsunfähigen Kreditnehmerschaft.

In den danach folgenden Jahrzehnten werden die Zugangsvoraussetzungen für Kredite völlig andere sein.

aus

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=622732 Exakt, Ashitaka, Samstag, 22.10.2022, 18:18 @ Dionysos 6882 Views

nicht zu Situationen kommt, die PCM ausführlich im Januar 2003 in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=165607 Re: der Esel mit der vorn voraus baumelnden Rübe - der kommende Vollsozialismus verfasst von dottore, 29.01.2003, 15:23

darlegt hat:

Am Ende landen sämtliche Titel auf der Passivseite der öffentlichen Hand, die ihrerseits ihre Titel jederzeit der ZB aufdrücken kann, so dass das Ganze im Endzustand bei völliger Kreditlosigkeit des Privatsektors (bezogen auf zusätzliche Kreditvergaben) und einem durch alle Fristen laufenden Nullzins sich darstellt. Dies in Verbindung mit einem laufend fallenden Preisniveau und einer allgemeinen Depression und schließlich Stillstand sämtlicher privaten Aktivitäten, soweit diese noch in irgendeinem Zusammenhang mit privaten Kreditphänomenen stehen.

Es läuft dann alles auf einen subtil eingefädelten Vollsozialismus hinaus: Jegliche wirtschaftliche Aktivität hängt am Tropf des Staates (Existenzgründerdarlehen!), der dann nur noch den letzten Schritt vollziehen muss: Herstellung Verteilung der lebensnotwendigen Güter in eigene Regie zu übernehmen (siehe die bekannten 'Getreidespenden' through the ages).

Dieser Kurs ist nicht ohne Risiken. Denn jegliche wiederauflebende privatwirtschaftliche Aktivität würde das auf Null festgeschriebene Zinsniveau schlagartig von der Nulllinie wegbewegen: Ich bitte nur zu bedenken, was es in Japan für den Kurs der Nullprozenter über alle Termine zu pari bedeuten würde, wenn aus dem Nullzins wieder ein positiver Zinssatz würde. Die Katastrophe wäre komplett, weshalb der letzte Titelhalter (Staat über Hineinnahmen von Fremdtiteln), der zugleich der letzte Titelschuldner (gegenüber ZB und Resten der privaten Wirtschaft) ist, nur noch ein Interesse haben kann: Einen neuerlichen Zinsanstiege à tout prix zu vermeiden, was den Prozess immer weiter in die oben skizzierte Richtung treibt.

Inzwischen ist in den meisten Staaten der Weg hin zum reinen Finanztitel-'Geld' vollendet. Um die Banken im heutigen ZB-System nicht per se in den Ausweglos-Konkurs zu treiben, muss der ZB-Satz natürlich auf Null gehen, so dass die Banken ihrerseits als einzige, die mit der ZB Geschäfte machen können, nicht 'mehr' zurückgeben müssen als sie selbst von ihr erhalten haben.

Sind sämtliche privaten Fristigkeiten entweder abgearbeitet oder eben auf der Passivseite des Staates verschwunden, ist Ende vom Gelände. Wir haben dann, da Nullzins durch alle Fristigkeiten, nur noch eine permanente Prolongation der Staatstitel durch sich selbst.

Die restliche Variable ist dann das laufende Staatsdefizit und zwar jenes, das unabhängig von der Titelübernahme (und ihren Folgen, also restlichen Zinszahlungen bis auch diese im Laufe der Zeit gänzlich auf Null gebracht wurden) entsteht. Da der Staat nicht auch noch zum Kostgänger des Staates werden kann, der keinerlei über den Markt, also den privaten Sektor, laufende Waren- und Diensteproduktionen verfügt, muss auch dort dann ein Verteilungssystem eingerichtet werden: Am besten man stattet auch die beim Staat Tätigen mit den entsprechenden 'Gutscheinen' aus, usw.

So haben wir dann auch auf diesem Wege den Eilmarsch hin zu einer vollsozialistischen Wirtschaft, in der nur noch für den Staat und seine Verteilungsmaschinerie gearbeitet wird und ansonsten - je nach Substrukturen - jeder einzelne für sich selbst arbeitet.

Gruß - Ostfriese


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