Damit machst Du ganz sicher alles richtig: gesellschaftliches Unrecht und soziale Verwüstungen darf man weder
unverblümt schildern noch sollte man seine Abneigung dazu allzu deutlich äußern, und Überbringer derartiger Schilderungen und Nachrichten muss man ignorieren oder verachten.
Was wir brauchen sind auf Befehl gehorsamst im gemütlichen Gleichschritt marschierende, infantil-heile Seelen, mit denen wir der Errichtung der angestrebten weltoffenen, lediglich ideologisch totalst möglich einschränkenden (das werden die Führer*Innen doch wohl verlangen dürfen) nationalsozialistischen Gesellschaft erfolgreich entgegenstreben können.
Aufrüttelnde, unmissverständlich deutliche Warnungen und Zwischenrufe stören dabei, sie sind zu unterlassen bzw. gehören diskreditiert (als Fäkalsprache o. ä.) oder besser: verboten.
Ordnung muss sein!
Und auf dem Weg zur Schlachtbank immer freundlich lächeln und höflich sein!
Kritik an hässlichem Geschehen darf niemals selber hässlich klingen, wo kämen wir denn da hin...
Mich wundert mittlerweile rein gar nichts mehr.
Klingt hoffnungslos, entspringt aber purem Realismus.
MausS