Zu "Historische, subjektive und objektive Wahrheit" ...

Beo2, NRW Witten, Mittwoch, 10.05.2023, 11:19 (vor 324 Tagen) @ Der gestiefelte Kater987 Views
bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 10.05.2023, 11:25

-> Weil alle Experimente den Gesetzen der Quantenmechanik unterworfen sind, so wird durch die Quantenmechanik die Ungültigkeit des Kausalgesetzes definitiv festgestellt. Zeitschrift für Physik Band 43 Seite 97

Ob irgendwas den "Gesetzen" (?...) der Quantenmechanik (== viel Theorie, wenig Praxis) unterworfen ist, bleibt ergebnisoffen von Versuch zu Versuch.

Ganz meine Meinung .. wohl im Einklang mit der Erkenntnistheorie von Karl Popper : "DEFINITIV festgestellt" ist gar nichts, sondern lediglich: "bis auf weiteres". Vgl. auch die Erkenntnistheorie von Karl Popper.

Das metaphysische Kausalgesetz wird durch "quantenmechanische" Theoriegebäude nicht ungültig (natürlich aber traditionelle physikalische Theorien)! Was die experimentelle (!) Quantenphysik aufgezeigt hat ist die partielle (auf bestimmte Versuche beschränkte) [Nicht-Erklärbarkeit von Kausalzusammenhängen, weil keine Ursache feststellbar war, wohl aber gewisse Gesetzmäßigkeiten.

Wir haben es hier also mit einer "momentanen, d.h. historischen Nicht-Erklärbarkeit" zu tun .. bis wir es eben (eventuell, eines Tages) werden verstehen und erklären können; zumindest partiell, d.h. statistisch, wie Du dankenswerter erwähnst:

Wegen Letzterem konnte man es nicht als Zufall abtun und zog sich auf statistische Beschreibungen zurück, das nennen wir dann "Quantenmechanik", die eigentlich korrekter "Quantenstatistik" heißen müsste.

Ich denke: Alle Erkenntnis bzw. Wahrheit ist "statistisch", d.h. eine (variable und historische) subjektiv oder objektiv wahrgenommene Wahrscheinlichkeit.
Und noch etwas allgemein Verständliches, oder auch sozialpsychologisches, zum (meinem) "Begriff von Wahrheit":

Subjektive Wahrheit ist all das, Woran oder Was Du mehr oder weniger fest glaubst = individuelle Wahrheit. Objektive Wahrheit ist all das, Worauf wir uns, wennauch nur vorübergehend einigen können = interindividuelle (gesellschaftliche) Wahrheit.
Objektive Wahrheit ist somit eine auf der interpersonalen (sozialen) Kommunikation - u.a. auch als Mittel der Machtausübung und Meinungsmanipulation - basierende gemeinsame Schnittmenge aus subjektiven Wahrheiten. Sie ist also gruppenspezifisch. Vgl. die philisophische Schule des Pragmatismus.

Mit Gruß, Beo2


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