Das Ölembargo ist ja schon so gut wie beschlossene Sache. Aber mit den erhöhten Preisen bei alternativen Beschaffungsquellen ...

Plancius, Montag, 02.05.2022, 21:41 (vor 718 Tagen) @ Joe683778 Views
bearbeitet von Plancius, Montag, 02.05.2022, 22:00

... kommen ja noch gigantische zusätzliche Kosten auf uns zu.

- Entschädigungszahlungen an Rosneft und andere russische Öllieferanten
- Entschädigunszahlungen an Sunimex (israelischer Staatshaushalt muss weiter finanziert werden)
- zusätzliche Kosten bei alternativer Logistik. Die Belieferung von Schwedt oder Leuna mit Kesselwagen ist immens teuer und es ist fraglich, ob diese gigantischen Kapazitäten kurzfristig seitens der Deutschen Bahn überhaupt bereit gestellt werden können.

Neben einem Preissprung bei Benzin, Diesel und Heizöl kommen ja weitere immense Belastungen bei den Erdölverarbeitern durch drastische Produktivitätsverluste hinzu. Man stelle sich die Umstellung des Erdölbezugs von einer bereits bezahlten Pipeline auf Kesselwagen vor und den damit verbundenen Produktivitätsverlust.

Weiterhin werden sich Millionen von Niedriglöhnern aus dem Arbeitsprozess verabschieden, weil sie sich den Weg zur Arbeit schlicht nicht mehr leisten können, neben den immens gestiegenen Heiz- und Stromkosten. Viele Betriebe stehen dann vor dem Aus und auf den Staatshaushalt kommen weitere Milliarden an zusätzlichen Sozialausgaben zu.

Entweder sehe ich alles zu düster oder diese ganzen Ausstiegsszenarien aus russischen Rohstoffen sind unausgegoren. Meines Erachtens wäre bereits ein Ölembargo das Aus für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir wären im internationalen Wettbewerb schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig.

Aber im Wirtschaftsministerium werden schon Experten sitzen, die uns nicht in die Apokalypse schicken werden. Vielleicht sehe ich auch immer alles zu schwarz. Irgendwie haben wir ja bisher immer alles geschafft und Game Over ist ausgeblieben.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER


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