Erprobung von Impfstoffen - aus Sicht der Ethik(kommissionen)

Martin, Donnerstag, 29.07.2021, 10:03 (vor 973 Tagen) @ NST1329 Views

Richtig. Leute, die auf die Zulassungsprozedur hinweisen, werden kaltgestellt oder gar zu Hause durchsucht (Prof. Hockertz).

Gegenüber Medikamenten, bei denen die Wirksamkeit an kranken Menschen ermittelt wird, haben die Impfstoffe ein grundlegendes Problem. Der Stand der medizinischen Ethik lässt es nicht zu, zu Testzwecken Geimpfte gezielt zu infizieren, um so die Wirksamkeit unter wissenschaftlich optimalen Randbedingungen zu ermitteln. Man benötigt also ein großes, repräsentatives Kollektiv aus der Bevölkerung und eine sich weit genug ausbreitende Epidemie, um statistisch relevante Zahlen zu bekommen. Allein schon die Tatsache, dass die heute verfügbaren Impfstoffe zu unterschiedlichen Zeiten des Corona-Geschehens erprobt wurden, kann die Vergleichbarkeit der Ergebnisse beeinflussen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass Pharmafirmen in entlegene Gebiete gehen, und ohne Ethikkommission erproben, um schneller an Daten für sich selbst zu kommen. Die Daten müssen ja dann nicht öffentlich gemacht werden.

Der Idealfall ist für die Firmen aber jetzt eingetreten. Sie können an hunderten Millionen von Freiwilligen testen. Sie benötigen dann aber auch Feedback. Es wäre interessant, ob eine Behörde, wie das Paul-Ehrlich-Institut, den Herstellern ein besser aufbereitetes Feedback gibt, wie der Allgemeinbevölkerung.

Nur so als Beispiel: Es gibt Antikörper-Selbsttests, die man in ein Labor einschicken kann. Diese Labore müssten eigentlich interessantes Datenmaterial haben. Macht man einen solchen Test, bekommt man die Frage gestellt, ob die Daten an Regierungsstellen weitergegeben werden dürfen. Die Frage ist dann trivial, weil eine Ablehnung nicht vorgesehen ist. Die Labore sind nach eigener Aussage verpflichtet, positive Resultate an das Bundesministerium für Gesundheit zu melden.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung