Klar klauen sie. Kommt auf die Umstände an. "Kein Eigentum"? Sag das mal einem FREMDEN Hund, dem du den Knochen wegnehmen willst. :-)
Ich gehöre zu den dominanten Menschen und muss mich eher immer wieder zurücknehmen. Das ist eine vernünftige Eigenschaft, wenn man eine Firma durch Krisen bringen muss oder die am Laufen halten muss. In anderen Situationen ist das nicht immer so besonders günstig, weil man "Freilauf" gewähren muss und andere Fehler machen lassen muss. So weit zur Tochter.
Der Hund stellt keinerlei Rangfragen! Sie hat mir einmal eine Butter geklaut. Leider habe ich genau auf das Tischchen früher ab und zu ein Leckerli gelegt, das ein wenig übestand, sodass sie das greifen konnte. Ich sah ihr dabei zu. So etwas bringt Mißverständnisse mit sich.
Eine Rangfrage stellt sie ganz sicher nicht.
Wie sich das anfühlt, wenn "jemand" eine Rangfrage stellt und man darauf antworten muss, das kenne ich sehr gut. Nicht nur von meinen Hunden, sondern auch von einer ganzen Reihe meiner ehemaligen, männlichen Angestellten (alles Akademiker) die, nachdem sie eine Zeit lang in der Firma waren, der Verlockung erlagen, die Machtfrage zu stellen. DAS wurde immer sehr schnell bereinigt und dann war Ruhe (Frauen stellten übrigens nie eine Machtfrage).
Die Rangfrage mit einem Hund zu lösen ist da eher ein nachgeordnetes Problem. Es gibt übrigens Verhaltensuntersuchungen bei Hunden zum Thema "Stehlen". Ich habe bewußt ein provozierendes Wort gewählt und die Angelegenheit überspitzt. Die Untersuchungen, auf die ich mich beziehe, fanden unter kontrollierten Bedingungen statt. In einem Raum, in dem die jeweiligen vierpfötigen Probanden zunächst mit dem Versuchsleiter zusammen waren und dann alleine gelassen wurden. Sie mußten "warten", am Boden liegen und durften ein Stück Fleisch, das in einiger Entfernung von ihnen lag, nicht berühren. Sie mußten es ignorieren.
Solange der Versuchsleiter im Raum war, taten das auch alle Hunde sehr zuverlässig. Als der Versuchsleiter den Raum verließ, "beherrschten" sich die Hunde auch noch eine ganze Zeit lang. Irgendwann war es den meisten zu viel. Sie schauten sich um..... niemand da, alles ruhig.... und holten sich das Stück Fleisch. Es waren sehr gut trainierte, professionelle Hunde dabei. Die unterschieden sich nur dadurch von den anderen, dass sie eine erheblich höhere Frustrationstoleranz hatten..... sie ließen das Stück Fleisch länger liegen.... aber irgendwann.... nach links und rechts geschaut, gehorcht, ob alles ruhig war.... und dann das Fleisch geholt. *Ergänzung: Die professionellen Hunde krochen auf dem Bauch zum Fleisch Sie blieben also dabei liegen.... Anweisung ist Anweisung.... und liegen bleiben kann man ja wohl.
Natürlich darf sich ein Jagdhund nicht an dem Wild vergreifen, das er apportieren oder bewachen muss, bis der Jäger vor Ort ist. Auch an dem am Boden liegendem, toten Wild darf er sich nicht vergreifen. Das tut er auch nicht, denn die Jäger sind in Hörweite. Wie das ausgehen würde, wenn alles ruhig ist, kein Jäger zu riechen und viel Zeit vergangen ist, das müßte man in der Tat untersuchen .....
Ich habe übrigens nichts dagegen, dass sich Hunde nicht von Kreti und Pleti füttern lassen. Das hat übrigens keiner meiner Hunde getan, sondern gewartet, bis ich das okay gab. Oft waren sie freundlich, nahmen dann etwas an und ließen es sofort wieder fallen (was die Geber dann erste recht verärgerte ) - Ich habe aber sehr viel dagegen, wenn man einen Hund mit brutalster Gewalt zu einer solchen Sache erzieht. Und genau das wurde bei meiner Hündin gemacht. Sie hatte Todesangst davor, etwas aus der Hand zu nehmen, ganz speziell im Haus. Draußen drehte sie sich einfach um. Die hatte auch Angst, sich überhaupt anfassen zu lassen. Wenn sie sich anfassen ließ, dann mußte das alles von ihr ausgehen. Ich ging daher davon aus, dass sie irgendwo IM HAUS "trainiert" wurde. Sie ließ sich auch von niemanden an die Leine nehmen. Das sagten mir die "Leute" allerdings erst dann, als ich sie in der Nähe von Stuttgart abholte..... Vorschlag von denen: Nie ableinen. So ein Schwachsinn! Selbstverständlich waren die trainierten Verhaltensweisen in Spanien extrem wichtig, denn solche Hunde werden regelmäßig gestohlen! ABER WIE man so etwas trainiert, das ist eine andere Sache. Kopflos und brutal.
Sie hatte offenbar einen Boss mit dem sie jagen ging und mit dem sie gut klar kam... und sie hatte wohl "Bedienstete", die sie "erzogen", fütterten etc. Wieso, na ja, Herkunft und Verhalten des Tieres. Sie macht heute noch Unterschiede zwischen Männern, je nachdem, was sie meint, zu welcher Gruppe die gehören. Der einen Art von Männern macht sie Avancen und flirtet, vor der anderen Art der Männer fürchtet sie sich.
Falls dich das Thema aber wirklich interessieren sollte (ich meine jetzt nicht nur die mir von dir unterstellte "Unfähigkeit"), dann kannst du ja mal nach "Galgo Espanol" googeln. Von den echten, ursprünglichen Galgos gibt es nur noch sehr wenige. Die meine ist eine davon. Sie waren einmal das spanische Nationalheiligtum und man sagte von ihnen, dass sie sich auf einer Münze drehen könnten. Daher wurden viele zur Hasenjagd eingesetzt. Diese Hunde haben eine besondere Psyche. Sie reagieren anders als andere Hunde. Wie bereits gesagt: Ich bin mit Hunden aufgewachsen und habe alle möglichen Hunde gehabt. Seitdem ich aber eine Galga bekam, kann ich nicht mehr anders. Ein Galgo, eine Galga ist etwas ganz Besonderes. Man kann sie nicht so behandeln wie andere Hunde. Es sind keine Hunde. Ich weiß nicht, was die eigentlich sind. Am ehesten kann man noch sagen: Sie sind fast so etwas wie psychische Begleiter, unglaublich sensibel und wahrnehmungsfähig. Sie wissen einfach alles..... dabei sollte niemad vergessen, dass sie gelernt haben, zu töten. Unsere ehemalige, spanische Galga hatte im Nu eine Kampfhündin krankenhausreif gebissen, als diese und andere Hunde sie angegriffen hatten. Diese Tiere "funktionieren" nur mit Kooperation. So schlimm sie auch oft gehalten werden, sie haben einen freien Geist!
Was meine Hundedame betrifft. Ich möchte entspannt mit meinem Hund leben können. Wenn ein Tier ständig in innerer Aufregung ist, weil es nicht gewohnt ist, mit Menschen zusammen zu leben, sondern nur mit Hunden und sich zudem im Hause fürchtet, dann ist das sehr anstrengend.... sowohl für den Hund als auch für den Mensch. Ich habe also mit etwas begonnen, was man vlt. als systematisches De-Programmieren bezeichnen kann. Oder in anderen Worten: Den ganzen alten Schrott, der heute nicht mehr erforderlich ist (ANGST vor Prügel) stückchenweise auflösen und den Platz frei machen für neues und freieres Lernen. Ich denke, das ist mir bisher ganz gut gelungen. Und ein halbes Pfund Butter bringt mich davon wirklich nicht ab. Wobei man nicht vergessen darf, dass solche Prozesse nur dann gehen, wenn BEIDE Seiten das wollen. Der Hund und der Mensch!
Die Alternativen für das Tierchen wären nicht erfreulich gewesen. Vlt. wußte sie das auch. Also sind wir diesen Weg gegangen und sind beide zufrieden.
Und jetzt lass die Butter, Butter sein. Sie bekommt übrigens die Butter.... jeden Tag ein bißchen, damit sie nicht kotzt...... und vielleicht nehme ich mir das zu Herzen und kaufe ihr ab und zu ein Stück Butter.... sie scheint die sehr zu mögen.
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