Rumänien führt neue Restriktionen ein - zum Nachteil der eigenen Landsleute

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 24.04.2021, 22:02 (vor 1099 Tagen)4607 Views
bearbeitet von helmut-1, Samstag, 24.04.2021, 22:15

Es gehört zur rumänischen Tradition, an den beiden wichtigsten Feiertagen im Jahr, also Weihnachten und Ostern, zuhause zu sein. Das betrifft natürlich auch die Leute, die im Ausland arbeiten, und das sind sehr viele.

Nun hat die rumänische Regierung, - wie so üblich -, über Nacht beschlossen, dass man die Reglementierung bei der Einreise auch auf andere Staaten ausdehnt, die vorher nicht benannt wurden. Da gehören u.a. auch Deutschland und Österreich dazu.

Was passierte nun: Die Leute sind von ihren Aufenthaltsorten aus anderen EU-Ländern in Richtung Rumänien losgefahren, und wurden an der Grenze von der neuen Regelung überrascht. Stundenlanges Warten, viele mussten umdrehen und wieder zurückfahren, darunter auch schwangere Frauen.

Vielleicht kennen so manche Leser jemanden, die die Interviews an der Grenze ins Deutsche übersetzen können, - es ist schon fatal, was da passiert. Im rumänischen fb habe ich einen Artikel drüber geschrieben, ich übersetze ihn hier:

Es ist eine Schweinerei, was man mit den Rumänen macht, die im Ausland arbeiten und nun zu den Feiertagen traditionsgemäß nach Hause kommen wollen. Ich weiß genau, wie das abläuft, in den letzten tagen vor der Heimfahrt, da wird bis zur letzten Minute gearbeitet, da wird noch schnell eingekauft, alles in das Auto gepackt, usw.
Kein Mensch hat da Zeit und auch den Kopf dafür, sich im Internet über die aktuellen Regelungen einzulesen, die sich ja täglich ändern können.
Nun stehen diese Leute an der Grenze, stundenlang, erfahren, dass sie in Quarantäne müssen, und auch ein mitgebrachter negativer Covid-test hilft ihnen dabei nicht. Viele müssen deshalb umkehren, weil sie keine zwei Wochen Urlaub haben, um in Quarantäne zu bleiben, - viele müssten sofort nach den Feiertagen wieder zurück fahren.

Es handelt sich um die Leute, die in den fremden Ländern das Geld verdienen, mit denen sie ihre Familien zuhause unterhalten, wmit sie das Studium ihrer Kinder bezahlen, und auch einen Ausbau sowie die Modernisierung ihrer Häuser. Sie sind es, die eine erhebliche Menge von Geld ins Land bringen, - getrennt von der Familie.

Ich wünsche der Partei, die das zu verantworten hat, dass die Leute aus der Diaspora das bei der nächsten Wahl nicht vergessen. Schließlich kamen ja 25% der parlamentarischen Stimmen für die PNL aus der Diaspora.

Merkel hat sich bei den kath./evang. Ostern einen ähnlichen Fauxpas erlaubt, das dann aber noch schnell wieder zurückgezogen, das als Fehler eingestanden und sich entschuldigt.
Ich bin kein Fan von Merkel, aber ich erkenne an, wenn jemand einen Fehler eingesteht und diesen korrigiert.

In Rumänien ist so etwas nicht zu erwarten, weil dafür müsste ein Präsident Größe beweisen. Deshalb wünsche ich allen, die dieses Desaster an der Grenze zu verantworten haben, bei der nächsten Wahl den entsprechenden Denkzettel. http://stiri.tvr.ro/aglomera--ie-la-vama-nadlac--mii-de-romani--bloca--i-la-frontiera-c...

Das Video ist aufschlussreich, wenn man das anklickt. Auch, wenn man die Sprache nicht versteht, man schaue sich das ruhig bis zum Schluss an, um sich einen Eindruck zu machen.

Ich frage mich, wann ist der Bogen in Europa endgültig überspannt, - wann sehen das alle Nationen einmal ein?


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