Ausrichtung auf die Transzendenz

Weiner, Donnerstag, 22.04.2021, 10:07 (vor 1100 Tagen) @ Taurec2412 Views

und Tätigkeiten in oder für oder mit einem 'Staat' sind absolut inkompatibel.

Der 'Ausgerichtete' kann dem Staat nicht mal mehr geben, was des Staates ist, weil der 'Ausgerichtete' nämlich gar nichts mehr hat, das er geben könnte.

Zwischen früheren und späteren und heutigen Staaten gibt es keine wesentlichen Unterschiede. Staat ist Staat. Und Erzählungen von 'christlichen Herrschern' und von 'Kaisern mit dem Mandat des Himmels' und von 'Pharaonen von den Sternen' und von 'Aztekenkönigen, die Menschenopfer für den Altar beschaffen' - das sind allesamt Märchen, die erzählt werden, damit diese Herrscher mitsamt ihrem Hofstaat und Staatsapparat sich in ihrer Pseudoausrichtung auf die Transzendenz bestätigt fühlen und wohlig suhlen können - Märchen auch, die vor allem erzählt werden, egal ob Wolfram von Eschenbach oder Richard Wagner, um die natürliche Neigung aller Menschen zur Ausrichtung auf die Transzendenz zu mißbrauchen, d.h. um diese Menschen zu verführen und in die Falle des Staates locken. Und am meisten Eindruck, wegen ihres süßen Klanges, machen Märchen mit tragischem Ausgang ...

Es gab immer wieder Versuche, dass Menschen, die sich schwach fühlten in ihrer Ausrichtung auf die Transzendenz, in dieser Schwäche sich dann zusammengeschlossen haben, weil sie dachten, gemeinsam könnten sie sich besser ausrichten. Im besten Falle landeten sie dann hinter Klostermauern. Klöster aber sind nichts anderes als Staaten - in Tibet wie in der Türkei oder in Indien, Japan, Irland. Damals wie heute.

Natürlich kommt es vor, sogar sehr häufig, dass jemand, der wirklich auf die Transzendenz ausgerichtet ist, jemand anderem beisteht bzw. dabei hilft, sich auf die Transzendenz auszurichten. Aber wenn er diese Hilfe leistet (die dann gar keine 'Hilfe' mehr ist), dann nur, weil die TRANSZENDENZ ihm das so 'befohlen' (!) hat. Staaten gründen und erhalten wird er dabei aber ganz gewiss nicht. Denn der Staat, dessen wesensgemäßer Zweck es ist, die Welt festzuhalten, ist das absolute Gegenteil zur Transzendenz.

Im Übrigen sind auch Transzendenz und Freiheit völlig inkompatibel bzw. haben nicht das Geringste miteinander zu tun. Denn in der Ausrichtung auf die Transzendenz geht es (am Anfang) um totale Bindung und Konzentration - auf die hoffentlich richtige Richtung ...


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