Zins; und Beispiel: Mieten in Berlin
Können wir uns darauf einigen, daß der Zins mehrere Phänomene zusammenfasst:
1. Geldverleiher (z.B. Käufer von Staatsanleihe) verzichtet auf Verfügungsgewalt über Geld für eine bestimmte Zeit; Zins ist Entschädigung dafür.
2. Geldverleiher geht Risiko ein, sein Geld nicht zurückzuerhalten. Zins ist Risikoprämie.
Durch die Entropie werden alle Güter und Dienstleistungen(!) incl. Gold immer wertloser. (Gold hat einen Anteil von 0,004 ppm an der Erdhülle. Der Preis des Goldes beruht darauf, dass es mit Mühe und Aufwand verbunden ist, diese 0,004 ppm aus der Erdhülle aufzuklauben und zu konzentrieren. Die Entropie wird dafür sorgen, dass Gold wieder in den Ursprungszustand zurückkehrt)
Nein. Der Preis des Goldes wird durch seine Eigenschaften definiert; dazu gehört die Seltenheit, aber auch seine Materialeigenschaften (Glanz, rostfrei, also beständig, zu Schmuck verarbeitbar)
Strom kostet beispielsweise im real existierenden Sozialismus >30ct./Kwh, während sein Marktpreis ca. 8ct./Kwh einpendelen würde. Dieser Marktpreis würde sich schnell durchsetzen und alle Landwirte würden ihre Äcker mit Solarmodulen zupflastern (eine rentablere Investition mit einem Ertrag von >400.000/Kwh/ha gibt es für Landwirte derzeit nicht; allein, der real existierende Sozialismus verhindert durch staatliche Eingriffe in Eigentumsrechte, dass die Landwirte sich marktkonform verhalten.
Ich glaube, da ist Dir etwas verrutscht.
Wenn der Marktpreis billiger wäre (8 ct), dann würden die Landwirte nicht mehr, sondern weniger Solarmodule installieren.
Es ist wie mit den Wohnungen in Berlin. Wenn der Staat den Preis für Mieten (Mietzins!) künstlich nach unten definiert, führt das nicht zu mehr Wohnraum, also günstigeren Mieten, sondern umgekehrt zu mehr Wohnungsknappheit. Warum?
1. Mieter können sich aufgrund des künstlich niedrigeren Mietpreises größere Wohnungen leisten. Folge: Wohnungsknappheit vergrößert sich
2. Vermieter verlieren Anreize für Sanierung und Neubauten. Sie verkaufen lieber ihre Wohnungen. Es wird weniger gebaut, es werden tendentiell Leerstände akzeptiert, statt zu renovieren - wenn man eh keine anständigen Mieten bekommt. Folge: weniger Wohnraum.
3. Es wird weniger neu gebaut, weil man draufzahlen würde. Folge: noch weniger Wohnraum.
Der Staat hat den Marktpreis außer kraft gesetzt; als Folge hat jeder das Recht auf günstigen Wohnraum (Warenbezugsschein), aber der Wohnraum ist nicht vorhanden (staatlich erzeugte Knappheit), muß also mit bürokratischen Maßnahmen zugeteilt werden. Also Mangelverwaltung. Es entstehen neue Arbeitsplätze in der Bürokratie, um diejenigen Staatsbürger zu selektieren, die aufgrund ihres Wohlverhaltens als Erste Zugang zum knappen Wohnraum erhalten.
So wirtschaften Sozialisten.
Gruß
Talleyrand