Was mich interessiert, ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie diese Paläste gegen angreifende BLM-Horden verteidigt werden sollen

Mephistopheles, Donnerstag, 09.07.2020, 10:29 (vor 1602 Tagen) @ Olivia4937 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 09.07.2020, 10:56

Das ist seit jeher Kriterium von Burgen oder Palästen oder Schlössern (Name!), dass sie gut zu verteidigen sind. Den Palazzi in Venedig und anderswo sieht man es heute noch an.
Wenn das nicht gegeben ist, dann werden diese Gebäude in einigen Jahrhunderten nicht mehr stehen.
Es sind dann doch nur Villen oder Stadthäuser wie die villae Rustica, die alle bei den ersten Alemannenanstürmen aufgegeben werden mussten.

Ich hasse diese "weißen", pompösen Villenkomplexe. Was mich an dem Haus begeistert hat ist, dass es sich in die Landschaft so einfügt, dass man die Größe kaum mitbekommt. Diese wunderbare, gebogene Wand - und vor allen Dingen kein KNALLBLAUER Swimmingpool. Nicht alles vollbetoniert, sondern überall nur Steine, die Rasenflächen ermöglichen, auch bei der Zufahrt.

Bist du etwa vom Fach?

Dieses Gebäude in CA ist für mich reinste Poesie, während die üblichen, riesigen Villen-Boxen mit abstoßen. Auch in Europa gibt es wirklich wenig schöne, neue Architektur. Erstaunt war ich, dass es ausgerechnet in Nordafrika interessante, kreative Architektur im "sozialen" Wohnungsbau gab, während auf der anderen Seite, an der "Goldküste" Spaniens eine phantasielose "Koloss-Finca" nach der anderen mit viel Geld aus dem Boden gestampft wurde. Die "Luxus-Urbanisationen" dort sind noch schlimmer.

Gräme dich nicht. In 100 Jahren wird nichts mehr davon stehen.

Dazu Oswald Spengler:
Den Übergang bilden, und zwar in irgendeiner Form in jeder Kultur, »Klassizismus und Romantik«. Jener bedeutet die Schwärmerei für ein Ornament – Regeln, Gesetze, Typen –, das längst altertümlich und seelenlos geworden ist, diese eine schwärmerische Imitation – nicht des Lebens, sondern einer früheren Imitation. An Stelle des Baustils tritt ein Baugeschmack. Malweisen, literarische Manieren, alte und moderne, einheimische und fremdartige Formen wechseln mit der Mode. Die innere Notwendigkeit fehlt.
Deswegen werden diese Gebäude in 100 Jahren nicht mehr stehen.
Es gibt keine »Schule« mehr, weil jeder die Motive wählt, wie und wo er will. Die Kunst wird zum Kunstgewerbe, und zwar in ihrem vollen Umfang, in Architektur und Musik, im Vers wie im Drama. Es entsteht zuletzt ein bildnerischer wie[254] ein literarischer Formenschatz, der ohne alle tiefere Bedeutung mit Geschmack gehandhabt wird. In dieser letzten, völlig geschichts- und entwicklungslos gewordenen Form...
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spengler,+Oswald/Der+Untergang+des+Abendlandes/Erster...

Jobst Siedler Wider den Strich gedacht hat sich auch damit beschäftigt, mit der Beliebigkeit, Mode statt Stil und dem daraus folgenden, zunächst innerlichem, danach äußerlich sichtbaren Verfall. Allerdings ohne, m.W.n., Spengler zu erwähnen. Den Jobst Siedler solltest du wenigstens lesen, wenn dir, wie ich vermute, Spengler zu anstrengend ist.

Gruß Mephistopheles


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