Machtrelationen

Ashitaka, Sonntag, 03.06.2018, 12:58 (vor 2364 Tagen) @ tar3465 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 03.06.2018, 13:06

Hallo tar,

Macht als Androhung und Ausübung von Gewalt gibt es allerorten und zu
allen Zeiten. Sie allein erklärt nichts.

Es geht uns um Machtrelationen, um Machtverhältnisse, nicht um die Feststellung, dass es Macht allerorten und zu allen Zeiten gab. Kälte gab es auch allerorten und zu allen Zeiten. Selbst in den wärmsten Regionen der Welt. Das allein, ohne die Relationen zu ergründen, erklärt nichts.

"Zentralmachtsysteme" sind eine von dir und Ashitaka genutzte Umschreibung
aller politischen Systeme, deren wesentliches Merkmal deren Machtausübung
zur Abgabeforderung darstellt.

Keine Umschreibung politischer Systeme. Politische Systeme werden durch Zentralmachtsysteme (Machtzessionen) begründet.

Nun könnt ihr zwar sagen, 1 Mark entspreche 1 sozialistischen
"Machteinheit", d.h. 1 Potenzial innerhalb des Systems, mit dieser Mark
eben irgendwas in Bezug zur Machtentfaltung anstellen zu können.

Nicht irgendein Bezug. Die Geldeinheit (Machteinheit) kann immer auf eine neutralisierbare Schuldeinheit bezogen werden. Ganz konkret. Dieses niemals ein Gleichgewicht bei den Insassen findende Potential (alle können ihre Schulden tilgen) simulierst du dir beiseite.

Wenn man
sich allerdings dahingehend noch vor Augen führt, dass man selbst mit
ausreichend Mark Jahre auf sein Machtpotential in Form eines Trabants hat
warten müssen, so wird klar, dass dieser Gedankengang einfach
unvollständig bleiben muss.

Kreditantrag stellen, Zustimmung abwarten und Geld-/Machteinheiten vom Kreditinstitut besorgen lassen. Anschließend damit die Kaufpreisschuld sofort begleichen und die Geld-/Machteinheiten dem Tilgungsplan an das MFI (davon systematisch immer die ZB-Stufe berührt) zurückleisten. Die Gedankengänge sind vollständig.

Er erklärt nichts - und gerade nichts
zusätzliches in Bezug zum "Geld" und die dem System jeweils innewohnende
Ordnung und auch überhaupt nichts im Hinblick auf Innovation

Die Machttheorie hat schon alles erklärt. Der von dir verlinkte Gunnar Heinsohn kommt trotz seiner früheren Verdiente aus eben diesem Grund bis heute nicht mehr auf den Punkt und vergeudet seine Zeit in kleinen Blogs.

Er will die Systemeigenschaft Geld gar nicht ergründen, sondern sich in ihrer bloßen Funktionsanalyse ausruhen. So lebt es sich eben ruhiger.

Seine bewusste Beschränkung habe ich vor dem Hintergrund der Machttheorie hier deutlich gemacht. Dass etwas an meiner Kritik dran war machte seine direkte Antwort über Malik mehr als deutlich.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=364561

2) Ein Staat kann per Recht neue Formen von Eigentum und Vermögen
schaffen: bspw. durch das Recht auf geistiges Eigentum. Damit meinte ich
nicht, Eigentum wegzunehmen, sondern per Rechtsakt neue Formen davon zu
ermöglichen und damit auch das allgemeine Verschuldungspotential zu
vergrößern.

Recht folgt aus Rechtsetzung der Zentralinstanz = Befugnis = Machzession.
Uwe Wesel hat die Entstehung des Rechts klar beschrieben. Recht als die wesentliche Voraussetzung für Eigentum ist eine Simulation. Denn das Recht (die Befugnis) ist immer Machtderivat in einem Zentralmachtsystem, im ersten Schritt, wie er fein säuberlich erklärt hat, zwecks Legitimation der formellen Herrschaft zentralinstanziell gesetzt (d.h. Machtakt = weil man es konnte, und eben kein Rechtsakt = weil man dazu befugt wurde).

Verzichte doch einfach auch - wie vorgeschlagen - auf den verwirrenden
"Geld"-Begriff. Weder mit Paypalguthaben, noch mit Cash kannst du alle
Potentiale des Systems wahrnehmen. Ich las gar einmal davon, dass man
heutzutage seine Steuerschuld wegen des Aufwands nicht mehr mit Münzen
begleichen dürfe.

Der Geld-Begriff ist nicht verwirrend. Es erfordert nur ein systemisches bzw. relatives Denken. Geld ist eine Systemeigenschaft, Machtzession.

Mit der Festsetzung als Steuerzahlungsmittel wurde dieser aus dem Zentralmachtsystem abgeleiteten Eigenschaft (Machteinheit) zugleich die erste Funktion (Abgabeeinheit) zugeschrieben.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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