Möglichkeiten- bzw. Machtverteilung

Ashitaka, Dienstag, 22.05.2018, 02:18 (vor 2377 Tagen) @ tar3958 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 22.05.2018, 02:31

Hallo tar,

Die Entschuldungsmöglichkeit der privaten gelingt nur im Einzelfall. Sie
ist entgegen deiner Annahme nicht für alle mit eingeschlossen sondern für
alle ausgeschlossen!

Sonst Ende der Machtzession.

Debitismus 1x1.


Wovon sprichst du bitte? Die Ver- und Entschuldungsmöglichkeit unter rein
privaten Akteuren ist gänzlich im Privatrecht verankert.

Du schreibst: "Im Fall des Souveräns hat er ja eben dieses Recht selbst in die Welt gesetzt, damit die Entschuldungsmöglichkeit hinsichtlich drohender Sanktionen für alle Bürger seines Machtbereichs gegeben ist."

Tar, diese Möglichkeit der Entschuldung ist für alle Bürger eben niemals gegeben. Debitismus 1x1.

Du wirfst hier ja auch Geschäftsbankguthaben mit Zentralbankguthaben +
Banknotenumlauf durcheinander. Klar, dass die von der Summe her nicht
identisch sind.

Nein, ich mache durch den Vergleich deutlich, dass deine Annahme, es handle sich bei Geschäftsbankguthaben bereits um Geldeinheiten, nicht haltbar ist. Du simplifizierst an dieser Stelle extrem, wodurch du letztendlich ein System simulierst (Wechsel und Note und Guthaben = Geld), welches es in systematischer Hinsicht so gar nicht gibt.

Weil Geld = Macht ist, weil Geldeinheiten bestimmen, welche
Möglichkeiten und wie lange diese dem Einzelnen oder eine Gruppe in Bezug > > auf alle Möglichkeiten des Systems gegeben sind.


Also alles, was man im jeweiligen System mit Geld kaufen könnte.

Klar kann dabei Geld dazu dienen, Macht auszuüben. Wenn dem gewisse
Gesetze entgegenstehen, nicht einmal das (bspw. Bestechung). Es kann auch
dazu dienen, sich selbst beständig systemabhängiger zu machen (mehr und
mehr Eigentumserwerb mit allen rechtlichen Konsequenzen). Ferner lassen
sich daraus keine konkreten Handlungsmöglichkeiten ableiten (Welche
konkrete Handlung ist ein Akt der Machtausübung? Die anonyme Spende ans
Kinderheim? Das Versenken seines Geldes in fallende Kurse?) und obendrein
kann man auch gänzlich ohne Geld Macht ausüben (Waffe, Beziehungen,
Medien).

Die konkrete Handlungsmöglichkeit ist gegeben. Nämlich diejenige, sich in Höhe der zur Verfügung stehenden Geldeinheiten von seinen Verbindlichkeiten zu befreien (Möglichkeit der Entschuldung). Nur darum geht es, Zeitfenster durch Kapitaldienstfähigkeiten (Geldeinheiten) zu öffnen und dadurch die eigene Machtposition im Gegensatz zu anderen zu verteidigen bzw. zu vergrößern. Und Macht muss, um dies zu verstehen, weder positiv noch negativ bewertet werden.

Machteinheiten sind aus der Zentralmacht abgeleitete, begrenzte und
dadurch erst vergleichbare Möglichkeiten
(Potentialbegrenzungen,Potentialstruktur).


Eine vollkommen unkonkrete Meta-Ebene. Welche Zusatzinformation birgt
sie?

Geld ist und entsteht derivativ aus einer Zentralmacht und durch nichts weiter. Weil diese derivative Macht jeden Schuldkontrakt im System zu erfüllen im Stande ist, weil es die einzige auf alle übertragbare Einheit ist, die zugleich als Abgabeeinheit gefordert wird.

Was mich insbesondere interessiert, inwiefern sich diese Möglichkeiten
zwischen Cash und Bankguthaben (Forderungen auf Cash) unterscheiden. Deiner
Ansicht nach müssen die ja gewaltig sein - oder ist Cash bei dir auch nur
eine Forderung auf eine Geldeinheit? Und wenn Geldeinheiten =
Machteinheiten sind, sind dann auch Willkürgeldeinheiten =
Machteinheiten?

Systematisch nachvollzogen bietet das Bankguthaben im zweistufigen Zentralbanksystems alleine keine Möglichkeit (Macht) sondern nur das Guthaben einer Möglichkeit.

Die Möglichkeit (Geld = Macht), sie wird nicht auf der ersten Stufe des Geldsystems begründet. Dort wird unabhängig vom Möglichwerden ihre Besorgung zwischen Nichtbank und Geschäftsbank vertraglich vereinbart. Entstehen kann Geld nur auf der zweiten Stufe des Geldsystems, indem die an den geldpolitischen Verfahren teilnehmenden Kreditinstitute die Voraussetzungen für den Zugang erfüllen (notenbankfähige Sicherheiten bieten).

Geldeinheit ist eine Systemeigenschaft, wohnt weder in einem Guthaben, noch mengentechnisch in Eurobanknoten. Eine Geldeinheit existiert lediglich als Derivat (Ableitung, Machtzession = Verhältnismäßigkeit), als eine Teilsumme der Gesamtgeldsumme des Zentralmachtsystems.

Ein Machtkreislauf? Ich nahm an, dass man den Kreislauf bereits bzgl. Geld
zu den verstaubten Vorstellungen gelegt hat. Dabei läuft auch noch die
Macht im Kreis [[lach]]

Das tut sie über unterschiedlichste Zeitfenster (Termine) in der Tat.

Vielleicht musst du dir nur mal wieder die Beiträge von Dottore im alten Forum in ruhigen Stunden geben um dir der Tatsache bewusst zu werden, dass die Schuld ex nihilo den Machtkreislauf der Geldeinheiten in Bezug auf den Machthalter begründet. Der Begriff "Machtkreislauf" ist jedem Debitisten geläufig. Da muss man nicht wirklich nach fragen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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