Vielleicht habe ich Dich jetzt endlich verstanden. Wie wäre es mit einer repräsentativen, direkten Demokratie?

Lechbrucknersepp, Freitag, 23.03.2018, 19:09 (vor 2249 Tagen) @ Tempranillo3025 Views
bearbeitet von Lechbrucknersepp, Freitag, 23.03.2018, 19:18

Vielleicht habe ich Dich jetzt endlich verstanden.

Das entscheidende bei einer Demokratie ist doch, daß der
(Mehrheits-)Wille des Volkes ermittelt und umgesetzt wird.

Diese Prämisse läuft auf direkte Demokratie heraus, wo sich das Volk den Rechtsrahmen setzt, der das Zusammenleben regeln soll.

Sagt mir: in welchem Land geht es wohl demokratischer zu?
In einem Land, wo man Personen wählen kann, die machen können was sie
wollen und die über der Gerichtsbarkeit stehen
oder
in einer Monarchie, wo man in Volksentscheiden wirklich die Politik des
Landes mitentscheiden kann und wo der Monarch sich auch an alle Gesetze zu
halten hat?

Hier ist für mich einerseits ein Bruch drin; andererseits beginne ich Dich zu verstehen.

Der Bruch liegt darin, dass Du schreibst, demokratisch gewählte Politiker würden über der Gerichtsbarkeit stehen. Ich könnte Dir Beispiele nennen, die zeigen, dass das nicht so ist. Du könntest mir aber auch sicherlich Beispiele dafür nennen, wie korrupte Systemplayer ein falsches Spiel spielen.

Korrupte Systemplayer gibt es in jedem denkbaren System, auch in einer Monarchie.

Und hier sind wir schon beim eigentlichen Punkt: Du willst auf eine Monarchie raus, bei der "der Monarch sich auch an alle Gesetze zu halten hat"?

Was hindert den Monarch daran, sich nicht an die Gesetze zu halten? Was wäre an einem Monarchen strukturell besser als an einem Kanzler?

Verstehe mich nicht falsch: Merkel ist eine Schande in vielerlei Hinsicht. Ich wünsche ihr, dass sie dafür bezahlen muss, was sie angerichtet hat. Oder frei nach Dr. Curio (AfD): Die gehört nicht auf die Regierungs-, sondern auf die Anklagebank.

Kanzler oder Monarch. Monarch oder Kanzler. Monanzler oder Kanarch.

Der Begriff an sich oder der Klang des Wortes macht nicht das eine oder das andere besser. Es ist das System dahinter, das funktionieren muss.

Merkel hat im Stile einer Monarchin oder einer Führerin oder einer Staatsratsvorsitzenden geltendes Recht gebrochen.

Ich verwende diese Begriffe hier synonym als Ausdruck für einen Staatschef mit großer Machtfülle.

Dein Modell wäre aus meiner Sicht also nicht deswegen besser, weil der Kanzler auf einmal Monarch heißt, sondern wegen der direkten Demokratie-Elemente.

Insgesamt lande ich wieder beim Vorbild Schweiz, zumal hier weniger sprachliche und systemische Hürden zu überwinden wären, um das wirklich REAL werden zu lassen.

Dass wir eine Schweizer Demokratie brauchen ist wahrscheinlich jetzt schon mehrheitsfähig. Aber versuche mal die Leute davon zu überzeugen, dass wir wieder eine Monarchie einrichten sollten... Das ist - mit Verlaub - unrealistisch.

Nur meine zwei Cent dazu.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung