Der eigene Weg

nemo, Donnerstag, 24.08.2017, 12:08 (vor 2647 Tagen) @ trosinette3876 Views

Ab 2005 war ich linkischer Anhänger des leistungslosen Bürgergeldes mit
allem was da so mit dran hängt. 2010 bin ich zum antidemokratischen und
rechtskonservativ monarchistischen Katholizismus konvertiert. Im Moment
stehe ich ideologisch im stammesgesellschaftlichen Niemandsland und
politisch tritt man rechts und links neben mir ins Leere. Ich bin gespannt,
wo mich der heilige Geist als Nächstes hinführt.


Das erinnert mich an einen Mann den ich mal kennengelernt habe, der mir auf einer mehrstündigen Autofahrt seine Lebensgeschichte erzählte. Er war sein ganzes Leben lang Kommunist gewesen und arbeitete sehr engagiert für die kommunistische Partei in Mexiko. Sein ganzes Leben hatte er dieser kommunistischen Idee geopfert, ist dabei mehrmals bedroht und beinahe erschossen worden, musste aus seinem Land fliehen, seine Familie verlassen und andere Schicksalsschläge erdulden. Erst im Rentenalter hat er einen Weg gefunden, mit sich und der Welt Frieden zu schließen. Er gab den Kampf mitsamt seinen ideologischen Idealen auf und fand sein Glück im Leben selbst. Er hatte verstanden, dass es nicht sein Kampf war, den er da kämpfte und dass es besser ist, seinen eigenen Weg zu gehen, anstatt sich die Vorstellungen anderer zu eigen zu machen. Respekt. Aus diesem Grund mag ich auch Nietzsche, weil der wusste, dass der Gipfel der Erkenntnis nur für den erreichbar ist, der den Weg auch geht.

Gruß
nemo


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