Aufklärung als Weg
Gibt es Möglichkeiten, aus diesem Gefängnis auszubrechen?
Hallo Monterone,
wir waren ja schon sehr nah dran mit der Aufklärung und der Freiheit des Einzelnen sich
seines eigenen Verstandes zu bedienen. Das Problem scheint mir darin zu liegen, dass
die innere Freiheit und der Mut sich seines Verstandes zu bedienen Dinge sind, die
tägliche Anstrengungen erfordern. Oder anders gesagt, wir sind zu faul, die Dinge bis
zum Schluss zu durchdenken und bis zu den Ursachen vorzudringen.
Das unterscheidet den Wachen vom Schlafenden. Der Wache schaut sich ein Ding an
und wickelt es aus, um zu schauen was drinnen ist. Der Schlafende benutzt das Ding
ohne zu wissen was drinnen ist.
Oder noch schlimmer:
Der Schlafende glaubt zu wissen, was in dem Ding drin ist und hält es nicht für nötig
selbst nachzuschauen. Oder er vertraut darauf, dass Autoritäten es schon wissen werden.
Auf diese Weise ist es natürlich unmöglich, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.
„Wer erkennen will, muss zuerst in der richtigen Weise gezweifelt haben“, sagte ein
griechischer Philosoph.
Damals galt es anscheinend noch als Tugend die Dinge zu hinterfragen. Heute im
Zeitalter der Simulation geht es nur noch um die Interpretation eines Dinges, aber
nicht mehr um dessen Ursache und Inhalt. So unterrichten schlafende Menschen
andere schlafende Menschen über Dinge, die sich selbst nicht verstanden haben.
Die Lösung besteht also darin, andere nicht für sich denken zu lassen.
Gruß
nemo