"Und ich finde, es funktioniert gut." Da bin ich mir …

Ostfriese, Samstag, 15.11.2025, 16:40 (vor 23 Tagen) @ Rybezahl3266 Views

Hallo Rybezahl

Dazu

Nur geht es jetzt eben nicht mehr um Menschenproduktion, sondern um Menschenreduktion. Und zwar am besten so, dass das System möglichst lange & unbemerkt weiterhin funktioniert.

dottore, wenn ich Menschenreduktion durch Bevölkerungsminderung ersetzen darf, in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Bev%C3%B6lkerungsminderung&a... Re: Kapitalismus bei stagnierender Bevölkerung verfasst von dottore, 17.09.2002, 13:57

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→ Zinssystem & Kapitalismus funktionieren bei wachsender Bevölkerung lange Zeit
vorzüglich - nicht jedoch bei schrumpfender.
Denk mal darüber nach.

G.


Ja, das stimmt grundsätzlich. Denn bei stagnierender und erst recht schrumpfender Bevölkerung erleben wir zweierlei:

1. Zusätzliches immobiles Eigentum entsteht nicht (oder nur noch marginal), somit entfällt das wichtigste Besicherungsinstrument für zusätzliche Kredite. Außerdem fallen die Preise / Kurse der Besicherungsgüter.

2. Es fehlen zusätzliche Kreditnehmer als natürliche Personen und wenig später vermutlich auch als juristische Personen.

Wir hatten das - traditionell datiert - um 1350 mit der sog. Großen Pest. Was das genau gewesen ist, scheint bis heute unklar.

Eigentlich spricht vieles aus den Quellen für eine Bevölkerungsminderung (80 auf 60 Mio. in Europa werden geschätzt), in einigen Gemeinden (lt. Kirchenbüchern) Rückgang um 45 Prozent. Andererseits kann sich der Schwarze Tod nicht so schnell ausgebreitet haben, wie vielfach berichtet (Marschgeschwindigkeit der Ratten bzw. Infizierter). Rätselhafterweise blieben auch zentrale Orte wie Nürnberg, Mailand, Lüttich, Brügge, Gent usw. verschont.

Irgendetwas Katastrophisches ist andererseits kaum auszuschließen. Darüber debattieren viele Foren und Kreise.

Andererseits zeigen die Abelschen Preiskurven ein starke Deflation nach ca. 1350, es konnte immer mehr Getreide für immer weniger Silber gekauft werden. 50 g Silber um 1350 gegen 100 Kilo Getreide. Um 1500 25 g Silber = 100 Kilo Getreide.

Was mir in den Quellen fehlt, sind Gedanken, die sich jemand gemacht hätte, um Nominalforderungen irgendwie umzustellen, z.B. Renten.

Andererseits heißt es bei Fleetwood Chronicon Preciosum (erstes Buch über Preisentwicklungen, 1707) 1348 sei ein Pferd (normal 40 sh. wert) für 6 sh. 8 d. verkauft worden. 1349 kam Weizen auf 2 sh., 1359 aber auf 1 Pfd. / 6 / 8., also schier unglaubliche Preissteigerung - ca. 13fach!

Zunächst scheint wohl alles noch da zu sein, und die Nachfrager sitzen im Sattel, dann aber fehlen die Produzenten und nichts mehr gibt's.

Kurzum: Die Kapazitäten werden noch Output liefern, der geht zu sinkenden Preisen ab, danach schubweise sich verstärkende Stagnationen. In etwa.

Gruß!

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Und ich finde, es funktioniert gut.

… nicht so sicher, dass es gut funktioniert!

Gruß - Ostfriese

PS

@Jochen liefert einen funktionierenden Link


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