Eine Sache ist nur dann perfekt, wenn sie sich nicht weiter vereinfachen lässt.
So ähnlich soll es der Albert Einstein gesagt haben.
Gibt es denn keine Trombe-Wände mehr? Vor Jahren oder Jahrzehnten habe ich eine in Balhorn bewundert und der Besitzer des Hauses war wohl zufrieden damit. Er hat aber keine Nachahmer gefunden.
Als ich mich vor Jahren nach Süditalien in die Gegend vom Modesto/Herzdame verlagern wollte, war die Trombe-Wand ein wichtiger Bestandteil des Planes. Da ich dann aber aus strategischen Gründen nach Portugal umgeschwenkt bin, habe ich es aufgrund des Winternebels am Meer aufgegeben. Kälte, aber Sonne sind die Voraussetzungen.
Wenn ich über das ganze Styroporzeug und Schimmelvorkehrungen und Probleme lese, dann kommt mir die Trombewand wieder in den Sinn. Einfacher ginge es wohl nicht, Herr Einstein.
Gefunden:
Eine Trombe-Wand ist ein architektonisches und bautechnisches Element, das in der passiven Solararchitektur verwendet wird, um Gebäude zu heizen und die Energieeffizienz zu verbessern. Sie ist nach dem französischen Ingenieur Félix Trombe benannt, der diese Technik in den 1960er Jahren populär machte.
Aufbau und Funktionsweise:
Massive Wand: Die Trombe-Wand besteht aus einer massiven Wand aus wärmespeicherndem Material wie Beton, Ziegel, Stein oder ähnlichen Materialien. Diese Wand ist auf der Südseite des Gebäudes (in der nördlichen Hemisphäre) positioniert, wo sie der Sonne ausgesetzt ist.
Glas- oder Kunststoffverkleidung: Vor der Wand befindet sich eine transparente Schicht aus Glas oder Kunststoff, die als thermisches Schutzschild dient. Zwischen der Wand und der Verkleidung bleibt ein Luftspalt.
Solarenergieaufnahme: Sonnenstrahlen dringen durch das Glas und treffen auf die massive Wand. Diese absorbiert die Wärme und speichert sie. Oft wird die Wand mit einer dunklen oder schwarzen Beschichtung versehen, um die Wärmeaufnahme zu maximieren.
Wärmeübertragung:
Langsame Abgabe: Die gespeicherte Wärme wird langsam durch die Wand ins Gebäudeinnere übertragen, was insbesondere in den Abend- und Nachtstunden für eine gleichmäßige Wärme sorgt.
Luftzirkulation: Manchmal wird die Trombe-Wand mit Lüftungsöffnungen oben und unten ausgestattet, die eine natürliche Zirkulation der erwärmten Luft ermöglichen.
Isolation: Die Glasverkleidung hilft, Wärmeverluste durch Konvektion zu minimieren, während die massive Wand als thermischer Speicher dient.
Vorteile:
Energieeffizienz: Reduzierung des Heizenergiebedarfs durch Nutzung der Sonnenwärme.
Kosteneinsparung: Weniger Bedarf an externer Energiequelle für Heizung.
Nachhaltigkeit: Nutzung erneuerbarer Energiequellen ohne bewegliche Teile oder Strombedarf.
Nachteile:
Kosten: Die Installation kann zunächst teuer sein.
Design-Einschränkungen: Die Wand ist ortsabhängig (optimal Richtung Süden) und benötigt freie Sonneneinstrahlung.
Überhitzung: Ohne ausreichende Belüftung kann die Wärme im Sommer unangenehm hoch werden.
Fazit:
Die Trombe-Wand ist ein innovatives und nachhaltiges Element der Architektur, das besonders in Regionen mit kalten Nächten und sonnigen Tagen effektiv ist. Sie verbindet physikalische Prinzipien der Wärmeleitung und Konvektion mit modernem Design, um Energie zu sparen.
Mein 250 Jahre altes Haus in Deutschland hat eine sehr große Südwand. Was würde wohl der Denkmalschützer sagen, wenn ich da eine Trombewand vorsetzen würde?