Nicht ist Rom am fehlenden Silber kollabiert, sondern der Denar am fehlenden Verstand und Vermögen der Römer.
Dann duerfte es andere Reiche ohne Silbervorkommen zumindest zu Währungszwecken gar nicht erst gegeben haben.
Welche? In Südamerika? Das scheinen mehr Planwirtschaften gewesen zu sein.
Ja, beispielsweise, aber auch in meiner planwirtschaftlich organisierten DDR funktionierte es auch ohne Silber oder Gold, zumindest als Muenzbestandteil, von Sammlermuenzen mal abgesehen, die aber nur fuer richtiges Geld zu haben waren. Jedenfalls gute 40 Jahre lang.
Die Goldlieferungen aus Amerika nach Spanien fuehrten nur zu Inflation, brachten nicht die > Spur von Wirtschaftsaufschwung.
Auch das sehen einige anders. Quellen kannst Du Dir selbst mit Perplexity suchen:
Der Goldrausch veränderte die Handelsbeziehungen zwischen Brasilien, Portugal und Großbritannien:
Methuen-Vertrag: Der Methuen-Vertrag von 1703 zwischen Portugal und England spielte eine entscheidende Rolle. Im Rahmen dieses Abkommens erhielt Portugal englische Textilien und Industriegüter im Austausch gegen günstige Zölle auf portugiesischen Wein1. Durch dieses Abkommen gelangte brasilianisches Gold effektiv nach Großbritannien.
Da wolltes Du micht kritisierend widerlegen, aber bestätigst nur meine Behauptung, mußt einfach nur Spanien durch Dein Portugal ersetzen. So lief es auch mit Spanien, der große Goldzufluß (Silber natuerlich auch) brachte außer kurzfristigen Effekten nichts.
Niemand produzierte produktiver, nur weil jetzt mehr Edelmetall vorhanden war.
Das Edelmetall floß schnell ab.
Ich genieße weiter Deinen Text:
Finanzierung des industriellen Wachstums: Der Vertrag schuf eine Situation, in der „Gold stetig aus Portugal nach Großbritannien floss, während Portugal im Gegenzug nur Textilien erhielt“. Dieser konstante Goldzufluss half dabei, Großbritanniens industrielle Entwicklung zu finanzieren, während Portugal und Brasilien nur begrenzte langfristige wirtschaftliche Vorteile davon hatten.
Man kann ein erzeugtes Huhn gegen 1 Unze Silber eintauschen und sich am Markt später dafuer
einen Beutel Weizen kaufen.
Das sind Spinnereien von Ludwig von Mises und "komparativer Vorteil". Ja, kannst Du. Das ist aber eine mittelalterliche Barterwirtschaft. Du kannst damit, und das ist das Kennzeichen des Kapitalismus/Debitismus, nicht massive Investitionen vorfinanzieren im Hinblick auf zukünftige Erträge und Wirtschaftswachstum.
Es ist keine Barterwirtschaft, wenn ich meine Waren verkaufe und mit dem erhaltenen Geld später oder zeitnah andere Waren kaufe!
Und mit den eventuellen Ueberschuessen, die ich speichere kann ich dann irgendwann Deine beschriebenen größeren Investitionen tätigen, so sie denn finanziell ausreichend ertragreich erscheinen.
Ich: "Rom ist vor allem an seinem Sozialsystem kollabiert, das einer immer weiter wachsenden
Anzahl "Römischer Buerger" eine heute Sozialhilfe oder Buergergeld genannte leistungslose
Grundversorgung garantierte."
Dass eine Vielzahl an Faktoren zum Zusammenbruch führte, ist wahrscheinlich. Aber schaue Dir den sinkenden Silberanteil am römischen Geld an:
Der fallende Silbergehalt war doch nicht Auslöser des Zusammenbruchs des (West-)römischen Reiches, sondern nur Indikator fuer die von mir geschilderten Ungleichgewichte von Produktion und Verbrauch(swunsch) des Staates.
Man verteilte mehr, als erarbeitet wurde, was meist zum Abwertungseffekt der Währung fuehrte.
Wir werden es in Europa auch bald sehen, wenn wir mehr importieren, als exportieren, wenn die Produktionskosten so weiter stärker steigen, verglichen mit den Kosten der Hauptkonkurrenten in Asien und USA.
Zu Deiner EM_Kritik:
Du kannst mir gern einen anderen Wertspeicher, als Edelmetall nennen, der ueber Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende halbwegs funktioniert hat.
Gut, es gibt Gemälde, Oldtimer, alte Sexzeitschriften, Buecher, Ueberraschungseier, Briefmarken, Bitcoin, Bauernhäuser, Land, edles Porzellan und Glas, afrikanische Masken, Kaurimuscheln, Reichsmarkbanknoten, Konserven, Weine und Spirituosen, französische Designhandtaschen...
Alles mag einige Zeit funktionieren und funktioniert haben, aber letztlich hat nur Edelmetall als Wertspeicher wirklich funktioniert.
Wir lassen jetzt mal die Aktien weg, weil immer nur die ueberlebenden Aktien als Beispiele fuer den Wertspeicher herhalten.
Aber meine Erfahrung mit Russenaktien ist schmerzhaft gewesen, denn faktisch wurde ich durch die Amerikanischen Banken in den letzten 2 Jahren enteignet.
Wenn man das Kursblatt der Deutschen Börsen von vor 1932 anguckt, dann sieht man, daß davon faktisch keine Firma ueberlebt hat.
Siemens, Daimler k+S... gibt es noch, aber alles andere hat sich oft in Nichts aufgelöst.
Was ist denn Deiner Meinung nach ein echter Wertspeicher außer Edelmetall?
Immobilien wurden immer satt besteuert, besonders nach Währungsreformen und Kriegen, nur das EM blieb wirklich werthaltig, mit großen Schwankungen, die ausnutzbar sind.
Eigene Firmen hängen am Vermögen des Personals, wer hat das schmerzlicher erfahren muessen, als Frau Schickedanz (Karstadtkonzern), die alleinerbende Multimilliardärin ohne Verstand, die ihre Milliarden in wenigen Jahren in Luft aufgehen sah.
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MfG
LR
Alles ist ein Windhauch.