Mengenlehre und Demagogie
Zu Beginn meines Studiums hatte man mich mit der Mengenlehre gequält, weil dies in der weiterführenden Schule noch nicht zur Grundausbildung gehörte. Heute erinnere ich mich angesichts der Thüringer Wahl wieder an die Mengenlehre und mir fällt dabei auf, dass die Aussage, die Wähler hätten mit 67,2% der abgegebenen Stimmen die AfD nicht gewählt, zwar mathematisch korrekt nur im Sinne der Differenzbildung ist. Es gibt keine gemeinsame Menge "Nicht-AfD-Wähler", sondern nur separate Mengen von Wählern anderer Parteien. Daher ist die oft verwendete Aussage, 67,2% hätten nicht die AfD gewählt, in das Fach der Demagogie einzuordnen.
Aber man könnte zwei weitere Schnittmengen einführen, einmal die "denkenden" und zum anderen die der "nicht denkenden" Wähler. Wenn man die Menge der AfD-Wahler mit der Menge der "denkenden" Wähler gleichsetzt, dann resultiert die Menge der "nicht denkenden" Wähler aus der Differenz. Damit dürfte klar sein, dass die Annahme von 40% viel zu niedrig angesetzt ist. Dies lässt sich sogar belegen. Wenn man gelegentlich die Kommentarspalten liest, kann man erfahren, das der Dumm-Michel wider besseren Wissens seine Meinung äußert.
--
Fred