Auch der gute Lutz Eigendorf und Mielkes Stasi (mLuT)
https://www.dw.com/de/es-war-zu-95-prozent-mord/audio-16647165
Heribert Schwan recherchierte für seine ARD-Dokumentation "Tod dem Verräter" (2000) in den Akten der "Hauptabteilung XXII des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR" (Stasi) und fand eine verräterische Notiz. "Verblitzen, Eigendorf" steht dort. "Verblitzen" stand im Stasi-Fachjargon für das gezielte plötzliche Blenden eines Autofahrers - genau wie es kurz vor dem tödlichen Unfall Eigendorfs geschehen sein soll. Eigendorf wäre demnach von den Scheinwerfern geblendet gegen den Baum gerast. War der Unfall des Bundesliga-Profis ein gezieltes Attentat?
Der 2010 verstorbene Bundesligatrainer Jörg Berger meinte ja. "Das war kein Unfall, das war zu 95 Prozent Mord." Berger, der 1979 selbst über Jugoslawien aus der DDR floh und ebenfalls danach im westdeutschen Fußball Erfolg hatte, ahnte schon früher, dass so etwas passieren könnte. "Lutz war ein Junge, der das Leben mitgenommen hat, der sehr unbedarft war. Ich habe ihn immer wieder gewarnt", erzählte Berger 2000 im DW-Interview. "Ich hab gemerkt, dass die Stasi immer in meiner Nähe war. Ich bin unter Druck gesetzt worden und es gab Momente, in denen ich viel Angst hatte. Ich habe mich bei öffentlichen Auftritten zurückgehalten, was die DDR betraf. Und Lutz wollte sich zeigen, denen eins auswischen. Ich habe ihn gewarnt und ihm gesagt: Das lassen die sich nicht gefallen und irgendwann kriegst Du mal einen über die Rübe."