Re: Vorteile der Preisbremse

Ostfriese, Samstag, 31.12.2022, 11:37 (vor 479 Tagen) @ Manuel H.3033 Views

Hallo Manuel H.

Vorteile der Preisbremse

Letztendlich ausschließlich für die Macht: Sie steht immer am Beginn und braucht Mittel, um sich zu halten. In 'Demokratien' werden die Wähler mit ihrem eigenen Geld bestochen, weil sich letztlich immer jene Partei durchsetzen wird, die den Wählern (wie auch immer verpackt) mehr verspricht als die andere. Die Staatsverschuldung, deren Bedienung über den Markt realisiertes, reales BIP in die Zukunft vertagt und prolongiert wird, wächst mit allen Konsequenzen auf Dauer schneller als das, woraus sie eines Tages bedient werden könnte.

Alle Preisbremsen führen zu wachsender Staatsverschuldung – wie der Verlauf der Geschichte zeigt.

Das 1. Jh. des Römischen Reiches n. Chr. waren aufgrund großer wirtschaftlicher Schwankungen von vielen Kaiser-Wechsel gekennzeichnet. Das 'Goldene Zeitalter' nach Kaiser Augustus kam im 2. Jh. nach dem Goldschub aus Dakien (Trajan) und endete mit den Markomannenkriegen, den Auseinandersetzungen zwischen dem Reich und den germanischen und sarmatischen Stämmen im Bereich der mittleren Donau (Mähren, Slowakei, Ungarn, Rumänien).

Nach Trajan / Hadrian (dakisches Gold) ging's bergab.

Da die Steuern in Gold zu zahlen waren, ergab sich das Phänomen: Staatseinnahmen in Gold und Wiederausgabe an die Truppen. Gleichzeitig wurden sonstige Ausgaben mit sich laufend entwertenden Silbermünzen bezahlt.

Antoninus Pius hielt die Zollgrenzen (Limes, Schottland) noch undurchlässig, aber die Antoniniane - Getreidespenden als größter römischer Ausgabenposten in der Zeit der rasch wechselnden Anzahl der Imperatoren zum Machterhalt im Inneren und Truppen zum Machterhalt gegenüber Außen - wurden zunehmend entwertet: Die bekannte Münzverschlechterung bis hin zu den Cu-Stücken, die kurz in Silbersud getaucht wurden.

Kaiser Diokletian verordnete 301 n. Chr. eine Preisbremse (Edikt), mit der er für das ganze Reich Obergrenzen für Preise und Löhne festsetzte und für deren Übertretung harte Strafen vorsah. Das Edikt erwies sich jedoch als nicht durchführbar, weil die Untertanen zunehmend zum Tauschhandel übergingen – es wurde bald widerrufen.

Paul C. Martin in Real-Enzyklopädie 28: Macht, Zins, Inflation (I):

Alle Preisdiktate der Geschichte werden nicht zur Steigerung der 'Wohlfahrt' der Untertanen erlassen, sondern wg. Macht in Gefahr. Frankreich Brotpreis, Preisstopps im Kaiserreich und unter Hitler. Verhindert der Höchstpreis, dass überhaupt noch Ware erscheint, erledigt sich auch das. Robespierre hieß 'le maximum' und kam deshalb aufs Schafott. Diokletian zog sich in seinen 'Bunker' in Dalmatien zurück und entkam dem Volkszorn.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=128529

Gutes neues Jahr und Gruß - Ostfriese


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