An Sinnlosigkeit schwer zu überbieten - Vergleichbares aus dem Wk II.

Gernot ⌂, Mittwoch, 16.11.2022, 21:48 (vor 524 Tagen) @ Reffke2778 Views

Nehmen wir an, Putin wolle eskalieren. Würde er dann zwei Raketen nach PL schicken, die zwei Menschen töten? Würde er nicht gezielt militärisch bedeutsame Infrastruktur angreifen? Und wäre er der Terrorpolitiker, als der er dargestellt wird, würde er dann nicht Terrorangriffe durchführen, gegen Städte und Wohnsiedlungen gerichtete statt gegen Ackerland?

Im 2. Weltkrieg verflogen sich deutsche Flieger. Sie meinten, über britischem Gebiet zu sein, bombardierten aber Ziele in der Republik Irland.
Das Reich reagierte darauf mit formaler und zerknirschter Entschuldigung und großzügig bemessenem Schadensersatz.
Russland aber dementierte, wie auch bei den Vorwürfen Butcha, Krimbrücke und NS2.
Das hätte Russland gar nicht nötig. Kriegsverbrechen und fehlgeleiteter Waffeneinsatz kommen vor. Man entschuldigt sich, bezahlt und bestraft ggf. die eigenen Täter.
Auch dazu gibt es Beispiele aus dem Wk II., man findet sie in den Protokollen der Wehrmachtsgerichte. Russin vergewaltigt? Todesstrafe oder Strafbataillon! Gefangene erschossen? Strafbataillon!

Gestern Nacht stand ich nach anstrengender Arbeit an einer Berliner Currywurstbude. Über die Glotze lief das NTV-Informationsband unter einer Sendung über, ich glaube, amerikanische Schwarze, die im Müll leben. Keiner räumt ihn weg oder sortiert.
Die Meldungen im Infoband empfand ich als reine Kriegshetze, die mich regelrecht schockierte. Unwillkürlich stöhnte ich auf. Andere wartende Hungrige ignorierten das alles völlig. "Belgien steht fest zu Polen", "Russland ist zu weit gegeangen", von Bündnisfall wurde geredet, Baerbock erklärte irgendetwas zusätzlich Entflammendes, Selenski schrie sinngemäß nach dem 3. Weltkrieg - ich aß zweimal. Es hätte ja die letzte Currywurst sein können. Während dieser Zeit änderten sich die Nachrichten langsam. Die USA wüssten nicht ... (ich frage mich nach den Fähigkeiten der angeblich alles überwachen könnenden Satelliten) und, ganz wichtig: Russland dementierte, sprach von Provokation.

Ich will mich nicht loben, aber ich fragte mich beim ersten Wahrnehmen der Meldung, welchen Sinn es haben sollte, zwei Raketen auf Polen zu schießen, wie ich mich zuvor auch schon fragte, welchen Vorteil es den Russen bringen sollte, erratisch mal ein Wohnhaus, ein Khs, eine Käsemolkerei usw. zu bombardieren.
"Den Feind durch Terror in die Knie zwängen", meint ein Freund. Terror sähe aber anders aus; man sehe sich deutsche Städte 1945 an. Außerdem weiß der Russe mit Sicherheit, wie kontraproduktiv er sich auswirkt und wie sehr er den Widerstand motiviert. Aber vielleicht gehört es ja auch zur Propaganda, ihn also völlig debil darzustellen.


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