Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe, Hartz4 und jetzt das gerade mal um 50 Euro höhere Bürgergeld wirken wie eine effektive Mindestlohnregelung und verhindern, dass die Löhne ins Bodenlose fallen.

Als die Arbeitslosenhilfe durch ein wesentlich geringeres Hartz4 ersetzt wurde, wurden auch gleichzeitig sehr harte Sanktionen eingeführt, um Hartz4-Bezieher möglichst drastisch zu terrorisieren. Man eröffnete "Beratungsstellen" auf der grünen Wiese ohne Anschluß an öffentliche Verkehrsmittel, bestellte dorthin Hartz4 Bezieher morgens um 7:30 Uhr zur "Meldung". Zwecke der Übung: Wer nicht pünktlich erschien, erhielt eine Sperre.

Wie reagieren denn Leute im Prekariat? Um weiterhin ihren Mietzins an Kapitaleigner bezahlen zu können, damit zumindest die Obdachlosigkeit vermieden werden kann, werden zwei oder drei Jobs gleichzeitig angenommen, egal wie schlecht bezahlt. Die Prekariats-Leute müssen also ihre Arbeitszeit erhöhen, was das Arbeitskräfteangebot zu immer niedrigeren Tarifen erhöht.

Seinerzeit waren die Medien voll mit tollen Storys von Leuten, die morgens Zeitungen austrugen, mittags Gartenarbeiten in Villen verrichteten, abends kellnerten und nachts in einer Tankstelle Benzin verkauften. "Wer arbeiten will, findet Arbeit".

Im übrigen, dass gerade die Gastronomie klagt, ist klar. Ein Gastronom könnte sich aber einmal seine betriebswirtschaftliche Auswertung geben lassen, dann kann er sehen, dass er 15% seiner Einnahmen vorab an den Staat zu entrichten hat, ob er plus oder minus macht, egal, nennt sich Mehrwertsteuer, dann könnte er sich mal seine Lohnkosten anschauen, um herauszufinden, dass von den Lohnkosten, die er mit seiner Mannschaft erwirtschaften muß, 60% der Staat kassiert und nur 40% den tatsächlich Arbeitenden erreicht.

Jetzt kommen noch die Energiekosten dazu, die einerseits auch wieder hauptsächlich aus Abgaben an den Staat bestehen, jetzt im immer größeren Umfang die Spekulantengewinne der üblichen Verdächtigen der Hochfinanz befeuern.