Was bedeutet "sinkender EROI"?

Miesepeter, Sonntag, 21.08.2022, 19:53 (vor 631 Tagen) @ FOX-NEWS3273 Views
bearbeitet von Miesepeter, Sonntag, 21.08.2022, 20:31

Letztendlich bedeutet es doch, dass mehr Aufwand betrieben werden muss, um eine Energiemenge X verfügbar zu machen. Neue Energiequellen zu erschliessen erfordert also zunehmenden Einsatz von A) Energie und B) wirtschaftlichen Resourcen.

Solange noch gilt: Energieoutput > Energieinput kann eine ausreichende Energieversorgung über eine Steigerung des wirtschaftlichen Inputs pro Energieeinheit erzielt werden. Dementsprechend müssen mehr Explorationen erfolgen, mehr Wasserkraftwerke gebaut werden, mehr alternative Energiegeneratoren montiert und gewartet werden, neue Energiekonzepte schneller entwickelt werden- (Solar-Wasserstoffkopplung, 4.Generation Atom, etc) usw usf.

Wirtschaftlich ist das doch durchaus darstellbar, die benötigten Ressourcen (finanziell, human, materiell) stehen dann nur woanders nicht mehr zur Verfügung, evtl. müssen dann die Studiengänge Jura, BWL, Genderstudien oder Lehramt mit einem Numerus Clausus versehen werden und entsprechende MINT Studiengänge hingegen finanziell gefördert werden. Mit ein bisschen Propaganda drumherum, schon hat man in ein paar wenigen Jahren ausreichend Personal. Das fehlt dann natürlich in den Marketingabteilungen, bei den Taxifahrern und in der städtischen Grünenfraktion, das wird aber für ein paar Jahre mit dem bereits bestehenden Experten-Fundus überbrückbar sein.

Der Anstieg des Resourcenaufwands für die weitere Energieversorgung ist somit ein reines Verteilungsproblem, und entsprechend werden jetzt auch die Weichen umgestellt.

Auch die Theorie, dass ein sinkender EROI wirtschaftliches Wachstum verunmögliche, kann ich nicht nachvollziehen. Zunächst einmal macht er nur die Energieproduktion teurer, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Preis. Solange der Preis ausreichend steigt, um diese Niedrig-EROI Investitionen profitabel zu betreiben, wird auch wirtschaftliches Wachstum weiterlaufen. Dieses wird letztendlich in Geldeinheiten bemessen, nicht in EROI und auch nicht danach, in welchem Wirtschaftssektor gewirtschaftet wird.

Gruss,
mp


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