Pyakin dazu
11:18 | Leser-Kommentar zur Leseratte von gestern 16:59
Seit langer Zeit beobachte ich die Aussagen Pyakins mit wachsendem Interesse. Und ich kann mich Ihrem Verdacht, dass Putin nicht der Allmächtige ist, nur anschließen. Hier in aller Kürze eine sich aus meinem Verständnis Pyakins ergebende Erläuterung: Versuche Putin von außen (Kasachstan) zu destabilisieren oder von innen, mittels Demonstrationen oder den von Pyakin häufig zitierten Verrätern in hohen Staatsämtern, gibt es zuhauf. Auch zeigt der Coronazirkus, dass es eine Macht gibt, die Putin genauso zwang, diese strengen Maßnahmen, umzusetzen. Insofern sagt Pyakin auch, dass er aus dem Zwang der Duma zur Anerkennung (was ein Versuch der Amerikaner war, Putin zu stürzen) eine Vorwärtsbewegung gemacht hat und nun zum großen Wurf ansetzt.
Pyakin unterscheidet strikt zwischen dem "Deep State", der hinter den amerikanischen Landes"Eliten" steckt und dem Globalen Prädiktor (GP), der die eigentliche globale Politik durchführt. Derzeit wird das Konzentrationszentrum der Steuerung des GP von Amerika/London/Schweiz nach China und in den Iran verlegt. Trump wurde als Mann des GP installiert, um die USA aus der Welt zurückzuziehen und die NATO abzubauen. Der Deep State hat sich jedoch gegen den GP gewandt, weil er die alte Rolle der USA und Europas beibehalten möchte. Somit sind Putins Ziele und die Ziele des GP derzeit deckungsgleich. Der Abbau der USA, der NATO und der EU ist in vollem Gange. Dies erklärt auch, dass Trump und Xi das Vorgehen Putins befürworten. Putin ist durchaus bewußt, dass es perspektivisch keinen Platz für Russen (und auch Deutsche) in den Plänen des GP gibt. Für Österreich ist immerhin noch das Thema Intermarium ein mögliches Manöver des GP, welches hier eine gewisse Perspektive bietet. Putin hat klar geäußert, dass es keine Welt ohne (ein starkes) Russland geben wird. Somit kann er hier keinen Millimeter zurück, da dies das Ende (eines starken) Russlands wäre. Er wird aus meiner Sicht die Gunst der Stunde nutzen und seinen Teil dazu beitragen, die USA, die NATO und die EU zu transformieren.
Nebenbei hat in der vergangenen Sendung Pyakin sich zu den Trucker-Convoys geäußert. Die sind ein klares Signal des GP an die Staaten, welche die Ukraine unterstützen, lahmzulegen.
Betrachtet man noch die Handlungen einiger unserer Politiker hierzulande, kann auch klar eine Art Steuerung zur Schwächung und Zerstörung der EU und Deutschlands erkannt werden. Das ist jetzt wissentlich oder unwissentlich von diesen Personen durchgeführt und trägt die klare Handschrift des GP.
Insofern hat Putin aus seiner Sicht jetzt ein sehr enges Zeitfenster um seine eigenen Ziele umzusetzen, die eigene Souveränität herzustellen und letztlich keiner überstaatlichen Steuerung irgendwelcher Gruppierungen des Deep State oder des GP mehr unterworfen zu sein.
06.03.2022
16:59 | Die Leseratte zum gestrigen Beitrag auf FKT um 19:55 h
Mich hat dieser Beitrag sehr verwundert, weil Valeriy Pyakin das Gegenteil von dem erzählt, was hier immer als Narrativ über Putin verbreitet wurde, nämlich der allmächtige Diktator, Machthaber, ohne dessen Zustimmung in der Staatsduma kein Beschluss gefasst werden kann. Pyakin zeichnet dagegen das Bild eines Mannes, der ständig um sein politisches Überleben kämpfen muss gegen mächtige Strukturen, Klans nennt er sie sogar, die ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen und denen ein Ausverkauf Russlands an den Westen offenbar gelegen käme (weil sie damals unter Jelzin so viel Geld machen konnten?). Und ausgerechnet den blassen Medwedew wollen sie dafür installieren? Selbst der Sprecher Putins, Peskow, soll illoyal sein, nur Lawrow wird gelobt.
Wurde Putin tatsächlich gezwungen, in der Ukraine einzumarschieren? War der Beschluss der Duma zur Anerkennung der beiden Volksrepubliken tatsächlich ein Ultimatum, das ihm nur die Wahl zwischen Pest und Cholera ließ? War er bei seiner Rede deshalb so sichtlich angepisst und auch bei der Unterzeichnung der Verträge mit den jeweiligen Präsidenten so schlecht gelaunt? Ist der Einmarsch deshalb so halbherzig, so langsam, mit zu wenigen Soldaten für eine so lange Front, mit der ausdrücklichen Absicht, möglichst keine Zivilisten zu töten? Damit die Stimmung im eigenen Land nicht gegen ihn kippt?
Das wäre dann genau das Desaster: Reingegangen und nicht wissen, wie man wieder rauskommt? Oder mit anderen Worten: Es bleibt ihm gar nichts übrig, als die Sache durchzuziehen bis zum Schluss, sonst ist er weg vom Fenster? Wenn ein Sieg alternativ los ist, wäre das gar nicht gut, denn dann kann es in den Verhandlungen tatsächlich keine Kompromisse geben, aber ein großes Potenzial für eine Eskalation! Vielleicht steckt hinter den Drohungen an die Nato in Wahrheit Verzweiflung, ihn nicht zu etwas zu zwingen, was ihn den Kopf kosten könnte?
https://bachheimer.com/russland
Ich würde mich natürlich freuen, wenn Du und Ashitaka Eure Gedanken zum besten gebt.
Ich versuche mich derweil an dem Gedanken festzuhalten, dass möglicherweise der Widerstand der Nato/Ukraine viel heftiger ist als erwartet.
Nicht nur, dass der Westen Tausende kampferprober Söldner (die ohne Hemmungen sind) in die Ukraine schickt (Monatsgage 60.000 US-Dollar plus die Plünderungserlöse),
es werden offensichtlich auch Drohnen eingesetzt, die wesentlich zerstörerischer wirken als vielleicht antizipiert,
ein Waffenfluss des Westens gen Ukraine scheint unbegrenzt zu funktionieren.
Außerdem erhöht sich die Wirksamkeit des Kampfes des Westens deswegen, weil der Westen auf Schonung der Zivilbevölkerung nicht achten muß (kann er dank Medienhoheit immer den Russen in die Schuhe schieben) während Putin zivile Opfer nachweislich zu vermeiden sucht. Wie entfernt man denn Scharfschützen des Westens von Balkonen ziviler Wohnhäuser, wenn der Westen deren Bewohner als Geiseln nimmt?