aktuelles aus Norwegen

Fjord og Fjell, Mittwoch, 29.12.2021, 20:01 (vor 1083 Tagen) @ helmut-12184 Views
bearbeitet von Fjord og Fjell, Mittwoch, 29.12.2021, 20:37

Hallo Helmut

Du hast recht, dass wir im Ausland es als Aufgabe betrachten sollten, Infos aus unserem Winkel der Welt bereitzustellen. Ich schließe mich hiermit mabraton an und werde versuchen ab und zu über die aktuelle Situation vor Ort zu berichten.
Jetzt erst mal nur kurz zu dem was die Norweger derzeit am meisten elektrisiert: die Strompreise. Innerhalb von weniger als einem Jahr sind die Preise von rund einem Drittel des Deutschen Niveaus auf, in Süd-Norwegen, Deutsches Niveau gestiegen. Der große Unterschied betreffs Rechnung ist, dass die Norweger zu über 90% den Strom nach Spotpreis bezahlen (fest gebundene Preise waren lange nicht reizvoll). Es gibt die feste Zählergebühr ca.18,- Euro pro Monat, dann den Spotpreis und darauf noch einige Zuschläge. Im Gegensatz zu Deutschland schlägt die Preissteigerung also unmittelbar durch. Wenn also die Heizung größtenteils elektrisch abläuft und die Temperaturen norwegisch sind, wird es für viele ganz schön böse.
Dies hat die Beliebtheitswerte der neuen Regierung, ganz sicher aber auch die "Begeisterung" für die EU, massiv gedrückt. Eine Meldung von vor kurzem, dass die Zustimmung zum Europäischen Wirtschaftsraum gestiegen ist, halte ich für Propaganda von aussichtslosem Posten aus.

Gruß noch aus dem Brandenburgischen

ps. bei der Gelegenheit noch einen Nachtrag. In einem post zwecks Infoquellen und Arbeit in Norwegen schrieb ich von 30% (Gesamt)Abzug vom Bruttolohn für Normalverdiener. Dies ist zwar der Steuersatz welcher auf fast jeder Abrechnung zur Geltung kommt, es ist aber nicht der Grundfreibetrag (für jeden) von ca.10.000,- Euro berücksichtigt, durch welchen alleine die effektiv gezahlte Steuer (für den Normalverdiener) auf ca. 25% fällt. Wirksam ist die Reduktion durch halbe Steuer des Novemberlohnes, sowie Steuerfreiheit des Urlaubslohnes/-geldes. Für Besserverdiener ist der Effekt durch den Grundfreibetrag selbstredend geringer.


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