Höchstens 18% der Patienten sorgen für den Zusammenbruch der Intensivmedizin?
Van Rossum schreibt, dass eine Untersuchung des Multipolar-Magazins Ende Oktober 2021 Erstaunliches zutage gefördert hätte. Die Redaktion hatte sich die Abrechnungsdaten der Krankenhäuser beschafft, die diese den Krankenkassen in Rechnung stellen. Diesen Daten konnte man entnehmen, dass bei den im Winter 20/21 stationär behandelten "COVID-19-Fällen" nur etwas mehr als die Hälfte wegen wegen akuter Atemwegsinfekten behandelt worden waren. Alle übrigen "Fälle" waren zwar ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, waren aber wegen völlig anderer Krankheitsbilder eingewiesen worden.
Das ist hochinteressant. Schauen wir uns vor diesem Hintergrund die DIVI-Zahlen vom 20.11.2021 an:
Belegte Betten auf Intensivstationen: 19.421
Anzahl gemeldeter intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Fälle: 3.546 (18,3%)
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen
Es stellt sich zum einen die Frage, ob diese 3.546 "Fälle" alle wegen einer COVID-19-Symptomatik behandelt werden, oder ob sie lediglich einen positiven PCR-Test aufweisen, ansonsten aber wegen durchaus völlig anderen Erkrankungen dort liegen?
Und selbst wenn tatsächlich ALLE 3.546 Patienten dort wegen COVID-19-Symptomen behandelt würden, wären das immer noch weniger als ein Fünftel aller Intensivpatienten.
Die überwiegende Mehrzahl der Patienten dürfte dort wegen schwerer Herz- oder Krebserkrankungen liegen, denn diese Erkrankungen stellen in Deutschland immer noch die häufigste Todesursache dar, auch wenn viele Menschen nach eineinhalb Jahren Dauerangsterzeugung mittlerweile glauben, dass COVID-19 Todesursache Nummer 1 sei.
Will uns die Politik also tatsächlich Glauben machen, 3.546 von 19.241 Patienten seien die Ursache für den Zusammenbruch der deutschen Intensivmedizin?
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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."
William Keith Chesterton