zum "Existenzrecht"

Weiner, Freitag, 02.07.2021, 10:02 (vor 1233 Tagen) @ Mephistopheles2702 Views

Ein Existenzrecht [mit Rederecht] hat derjenige, der sich seine Nahrung tagtäglich erjagt oder sammelt.

Ein Existenzrecht hat auch derjenige, der andere dazu zwingen kann, für ihn jagen oder sammeln zu gehen.

Wer nicht jagen oder sammeln kann, der kann trotzdem ein Existenzrecht haben, indem er seine Nahrung aussät, anbaut und erntet. Dazu braucht er aber Eigentum, und Eigentum entsteht nur aus der Waffe, mit der man es verteidigen kann.

Die Waffe kann man auch dazu benutzen, um andere zu zwingen, dass sie für einen aussäen und ernten.

Wer aber weder Jäger noch Sammler ist noch Fischer noch Bauer, der hat kein eigentliches Existenzrecht sui generis, sondern allerhöchstens ein abgeleitetes Existenzrecht. Ein Recht, dass er nicht hat, sondern das ihm überlassen wurde.

Nein, das wurde ihm nicht (freiwillig) überlassen, sondern er hat es angeeignet - nämlich durch Gewalt. Es gibt offenbar auch durch die Waffe abgeleitete Existenzrechte.

Das hast Du übersehen. Oder Du verschweigst es uns Gelbe-Forum-Lesern.

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@solsticium

langer Rede kurzer Sinn bezüglich deutsche Ostgebiete und Kapitulation etc. (vermeintlich falsche Ausdrucksweise von Meyssan in einem seiner Artikel)

In der Geschichte gibt es kein "Recht". Eigentlich gibt es überhaupt kein Recht, auch nicht innerhalb der Staaten. Es gibt nur, in der Natur wir in der Geschichte, das (Pseudo-) Recht des Stärkeren, des Schnelleren, des Intelligenteren etc.

Erst wenn man schwach wird, lässt man sich auf Verträge und Abmachungen ein. Recht ist nichts anderes als eine Abmachung. Manchmal kann es auch Kalkül sein, einen Vertrag bzw. eine Abmachung mit jemandem zu schließen, etwa damit man genug Kraft hat, um erst mal einen Anderen zu erschlagen - um dann hinterher in Ruhe zu dem zurückzugehen, mit dem man einen Vertrag hatte - damit man nun auch ihn erschlagen kann.

Beispiel:

Si­gi­bert war ein in Köln re­si­die­ren­der frän­ki­scher Klein­kö­nig. Er kämpfte Seite an Seite mit Chlodwig gegen die Ale­man­nen bei Zül­pich 496/ 497, wurde ver­wun­det und er­hielt daher ­den Bei­na­men „der Lah­me". Nach Über­lie­fe­rung bei Gre­gor von Tours (538-594) stif­te­te der sal­frän­ki­sche Kö­nig Chlod­wig (466-511), also Sigiberts Kampfgenosse, dann jedoch Si­gi­berts Sohn zum Va­ter­mord an. Nachdem der Sohn den Vater erschlagen hatte, ließ Chlodwig anschließend den Sohn ermorden - um sich selbst zum Kö­nig der Rhein­fran­ken er­he­ben zu können ...

Chlodwig gilt als (politischer) Begründer des neuen Europa, dessen Kulturzyklus (in den machtpolitischen Aspekten) bis 2500 n.Chr. dauern wird - gerechnet ab jenen Jahren, als Chlodwig vor Köln nach diesen zwei Morden auf den Schild gehoben wurde.


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