Es ist nämlich nicht der Kaiser, der nackt ist; es sind die Bürger, die nackt sind. Sie brauchen den Staat, um ihre Blöße zu bedecken, nur vor ihm sind sie natürlich immer nackt. Wenn man ihnen den Staat wegnimmt, dann wird offenbar, dass sie ohne ihn nichts haben, nichts erreichen können und nicht einmal existieren können. Darum verteidigen sie den Staat bis zu ihrem letzten Tropfen Blut, denn ohne ihn sind sie Nichts.

Hallo!

Ich halte ein Staatsgebilde, also einen Zustand der Verfasstheit, für nichts prinzipiell Schlechtes. Zum einen ist es für das tägliche Leben ganz praktisch wenn sich alle in Deinem Umfeld an gemeinsame Regeln halten.

Das geht auch ohne Staat, definiert als ein Gebilde, in dem die eine Gruppe die andere Gruppe mittels Gewalt auspresst (Steuern kassiert).

Ich lebe jetzt in Russland, einem Land in dem der Staat in den 90er Jahren quasi nicht existent war. Ich finde hier nicht besonders viele die gute Erinnerungen an diese Zeit hatten. Wenn man auf die Straße ging kam es nicht selten vor, dass es eine Schießerei gab.

Das sind Symptome eines zerfallenden Staates.

I wo, es wurden nur die veränderten Machtverhältnisse neu ausgeschossen. So wie bei den römischen Cäsaren. Sobald das geklärt war, hörten die Schießereine auf. Immerhin erforderte die russische Revolution im verhleich zur französischen Revolution bemerkenswert wenig Tote.

Gruß Mephistopheles