E-Auto als Ersatz für stationären Akku funktioniert aufgrund der Nutzungsweise schon nicht
Egal ob als Notstrom-Backup, Insel-Akku oder netzparallele Anlage, das Problem ist immer das gleiche: Fahre ich mit dem Auto weg, egal ob in Urlaub, zum Einkaufen oder auf Arbeit, ist der Akku futsch.
In dieser Zeit geht mir viel vom Strom der PV Anlage flöten sofern es sich um eine Inselanlage handelt und keine anderen nennenswerten Verbraucher angeschlossen sind, oder ich muss ihn regelrecht ins Allgemein-Netz verschenken (wobei das nur die Amortisationszeit der PV etwas verringert, bei derzeit ca. 8 Cent Einspeisevergütung jedoch nahezu keinen Gewinn abwirft).
Ich weiß, mit reinem Notstrom hat das nur noch am Rande zu tun, wer jedoch sein Hausnetz einigermaßen autark gestalten will, kommt früher oder später zu der Überzeugung es besser von Anfang an etwas umfangreicher zu gestalten, damit sich die Investition lohnt. Dein Beispiel mit der Glühbirne aus der Tanke trifft es dabei sehr genau. Anstatt teure Komponenten mit wenig Wirkreichweite anzuschaffen, die nicht viel mehr sind als ein Tropfen auf den heißen Stein, ist es besser gleich richtig in die Tasche zu greifen und möglichst die großen Verbraucher nahezu dauerhaft zu bestromen, denn hierin liegt das größte Einsparpotenzial.
Ich gehe mal von meiner eigenen Hütte aus um das Beispiel etwas plastischer zu machen.
Bisweilen ist nichts dergleichen installiert, also weder PV, stationäres Notstromaggregat, Netzumschalter, oder sonst etwas, auch kein Stromzähler mit Rücklaufsperre.
Meine erste Amtshandlung wäre es, ein 600 W Balkonkraftwerk zu installieren und dem Netzbetreiber dies anzuzeigen. Er kommt dann und tauscht von sich aus den Zähler, womit sich bereits eine etwaige Diskussion um illegale Stromeinspeisung ins Netz, und sei es auch nur 1 Wh, sofort erledigt hat.
Die Anschaffung, Installation und Anmeldung ist verhältnismäßig einfach und kostengünstig, die Amortisationszeit relativ kurz, denn mit jeder kWh lassen sich je nach persönlichem Tarif sofort 25...30 Cent sparen.
Danach würde eine 8...15 kWp PV-Inselanlage installiert, was schon mehr Aufwand und Kosten verursacht, die dann primär zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung dient. Ein Akku käme für mich nicht mehr in Betracht, außer vielleicht einer kleinen Autobatterie, weil genau das die Anlage wahnsinnig teuer und daher unrentabel macht. Die Speicherung kostet pro kWh 20...30 Cent bei einem Blei- oder Gelakku, hier hat über die Jahre gesehen jedes benzinbetriebene Notstromaggegat die Nase vorn, von einem mit Diesel betriebenen ganz zu schweigen, auch wenn es deutlich teurer in der Anschaffung ist.
Selbst wenn ein Hersteller eines E-Autos das Anzapfen des bordeigenen Akkus zuließe, stünde immer noch das Problem des Wegfalls der Energiequelle im Raum, sobald man mit dem Fahrzeug die Garage verlässt. Scheint die Sonne bei Stromausfall nicht und man ist mit dem Auto unterwegs, bleibt der Kühlschrank aus.
Um den Grundbedarf zu decken, müsste ich demnach in einen min. 10 kWh großen, zusätzlichen stationären Akku investieren. Ein einziger finanzieller Knieschuss.
Zudem bleibt das Ressourcenproblem bestehen. Als Einzelperson kann ich, ungeachtet der Anschaffungskosten, mir natürlich so viel Akkuleistung installieren wie ich will bzw. Ich meine zu brauchen, nur flächendeckend (global) ist das Utopie, denn dermaßen viele Ressourcen gibt es nicht. Aus Nachhaltigkeitsgründen ist dieser Weg nicht gangbar, erst recht nicht dauerhaft über Jahrzehnte und Generationen hinweg. Daher muss ich bei genauerer Betrachtung auch das E-Auto ablehnen, wenngleich ich weiß dass der momentane Diesel-PKW ebenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Zumal er als integraler Bestandteil im Hausnetz Null beitragen kann..., wozu eine E-Schleuder zumindest bedingt, weil temporär, theoretisch in der Lage wäre.
Für mich ist die Energiewende gescheitert, sofern das Große und Ganze betrachtet wird. Kleinere Dinge wie Notstromer, Umschalter, Stromzähler, usw. sind hierbei gar keine unlösbaren Probleme, auch in älteren Bestandshäusern nicht, wobei ich kontraproduktive Hirnfürze wie Guerilla-Anlagen kategorisch ausschließe, weil wir auch ohne sie bereits ein viel zu instabiles Netz haben.
Um unseren kompletten Energiebedarf (sowohl Strom als auch Heizung) Sommers wie Winters zu decken und maximal autark (ca. 80...90%; mehr geht nicht) zu sein, müsste ich 100 kwp PV installieren, wobei damit nicht nur massig Fläche verbraucht, sprich zugebaut würde, sondern ebenfalls wieder das Ressourcenproblem im Raum stünde. Nachhaltigkeit sieht, wie bereits erwähnt, anders aus.
Egal wie ich es drehe und wende, als Übergangslösung steht bei mir ein kleiner Notstromer bereit, der notfalls per Verlängerungskabel etwas Licht und Wärme ins Haus bringt, sofern die Hausnetzanbindung nicht funktioniert. Als Dauerlösung scheidet er ohnehin aus, nicht einzig aus Sicherheits- sondern primär aus Kosten- und Komfortgründen. Und selbst eine PV mit Akku und E-Mobil in der Garage, nebst allem Furz- und Feuerstein der Regelung, Überwachung, Verteilung und Umstrickung der Hauselektrik, ist und bleibt es ein Provisorium, welches höchstens für 25 Jahre tauglich sein kann.
Die Lösung liegt in einem stabilen und ausfallsicheren landesweiten Netz, egal ob per Wasserstoff, Atomstrom, o.ä. betrieben. Die (semi-)autarken Inseln sind nicht zuletzt aus Kostengründen im Grunde abzulehnen, da technisch zu aufwendig, unsicher und störungsanfällig.
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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇