Alles andere wäre auch nicht "normal"

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 20.02.2021, 09:55 (vor 1162 Tagen) @ stokk2626 Views

Wen wundert's, wenn Menschen, denen tagtäglich von morgens bis abends Angst vor einer unsichtbaren Gefahr gemacht wird, irgendwann unter der psychischen Belastung einknicken und mentale oder körperliche Probleme bekommen? Viele Menschen wissen bis zu dem Zeitpunkt, an dem z.B. eine Neurose bei ihnen entsteht, gar nicht, dass sie für eine solche Erkrankung prädestiniert waren und es bislang nur glücklichen Umständen geschuldet war, nicht betroffen zu sein.

Ich kenne persönlich einen tragischen Fall, bei dem ein junger, vitaler, körperlich kerngesunder Mann Mitte Zwanzig, Abitur, Wehrdienst abgeleistet, Leistungssportler und mit akademischem Abschluss, beim Eintritt in das Berufsleben nach einem halben Jahr eine extrem starke Angststörung entwickelte, die u.a. eine Herzneurose beinhaltete, und er schließlich nicht mehr in der Lage war, auch nur einen Fuß vor seine Haustür zu setzen, ohne von plötzlichen schweren Panikattacken überfallen zu werden. Der musste schließlich alles aufgeben und endete nach Jahren als Sozialfall, weil er auch nach intensiver psychiatrischer Behandlung nie wieder in sein altes Leben zurückfand. Ausschlaggebend war für ihn die Situation bei seinem Arbeitgeber gewesen, wo er von verschiedenen Seiten massiv bedrängt wurde und nicht rechtzeitig die Reißleine zog. Dass er eine so schwere Neurose entwickeln könnte, hätte er sich noch kurz vor deren Ausbruch niemals träumen lassen.

Wenn jetzt, angesichts von rund einem Jahr massiver Angstpropaganda, immer mehr Menschen "zusammenklappen", weil sie ihre Ängste nicht mehr unter Kontrolle halten können, erscheint mir, auch wenn es zynisch klingt, völlig "normal". Nicht alle Menschen sind auf psychischer Ebene gleich belastbar. Wo der eine noch mit den Schultern zuckt, im Grunde keine Angst verspürt und lediglich den staatlich verordneten Zirkus mitmacht, um möglichst leicht durchs Leben zu kommen, ist der andere mittlerweile völlig zermürbt und bekommt bei der Verrichtung des täglichen Lebens immer größere Probleme.

Von denen, die gerade um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen, ganz zu Schweigen!

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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