Tut mir leid, dass ich erst jetzt reagiere. Die Funktion "Sie haben eine Antwort!" gibt es nicht mehr

Mephistopheles, Mittwoch, 30.12.2020, 23:54 (vor 1237 Tagen) @ Dan the Man3921 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 31.12.2020, 00:08

Noch so ein paar Texte und ich werde in der Lage sein, Neulingen auf diesem Gebiet ohne Spickzettel was zu Nachschuldnern erklären zu können!

Nachschuldner sind diejenigen, die dir deinen Krempel abkaufen. Das geht aber nicht so einfach, sondern um kaufen zu können, müssen sie sich erst verschulden.
Wenn du nicht so gut bist im Verkaufen, dann bleibt dir meist nichts anderes übrig, als deine Arbeitskraft zu verkaufen und der Unternehmer nimmt dann die Schulden für dich auf. Oder der Bauherr. Machen das die Unternehmer oder Privatleute nicht in erforderlichen Umfang, dann muss der Staat die Schulden aufnehmen. Deswegen steigt die Staatsverschuldung. Macht der deutsche Staat - oder, noch viiiiiel schlimmer, die Schweizer - nicht, dann nehmen die Südländer die Schulden auf. Wenn einer aber nicht kreditwürdig ist, dann braucht er einen, der bürgt. Deswegen die EU und der ESM und wie das Zeugs alles heißt.

Was mir aber - wenn auch nur hypothetisch und auch nicht wichtig - zu der nach mehrmaligem Lesen kommenden und auch aus anderen Beiträgen gespeisten Erkenntnis, dass wir immer wieder bei der Verfügbarkeit von Energie landen, sei es zum Betreiben der Wirtschaft, sei es zum Ernähren von Menschen und Nutztieren, durch den Kopf geht,

Die Verfügbarkeit von Energie iin großem Umfang kann nur durch staatliche Machtsysteme hergestellt werden. Je mehr Energie, um so mächtiger muss der Staat sein. Nicht umsonst, dass ich immer wieder auf die atomar bewaffneten amerikanischen Flugzeugträger hinweise, die den freien Welthandel, m.a.W., die Verfügbarkeit von Energie garantieren.
Allerdings müssen die finanziert werden - mit $$. Da trifft es sich aber gut, dass der $$ die Weltleitwährung ist, d.h., die Ami brauchen den $ nur zu drucken und alle anderen müssen sich verschulden, wenn sie $$ haben wollen.

ist die Frage:

Wie wäre es gelaufen, wenn es keine fossilen Energieträger gegeben hätte (oder sie nicht entdeckt worden wären)? Hätte sich die Nachschuldnerproblematik auch dann ergeben? Weiter gefasst - ist der Debitismus eine Folge der Erdölentdeckung?

Hat sie. Die Römer hatten genau dieselbe Problematik wie wir und wenn irgendwelche Stammesfürsten glaubten, sie könnten den Römern mal ein`auf die Schnauze geben, weil in ihrer Gegend gerade relativ wenige Legionen stationiert sind, dann sind eben nach einiger Zeit römische Milites in Persien oder Dakien aufgetaucht, die eben aus Germanien oder Britannienabkommandiert worden sind. Das ging so lange gut, bis eben die Legionen in Britannien (da liegen Berichte vor, aber es war sicher anderswo genaus so) überhaubt keinen Sold mehr erhielten und die Soldaten eine Abordnung nach Rom schickten, um ihn abzuholen. Die Abgaben stiegen während der Zeit des Prinzipats von 1,5% auf 25% dessen, was erwirtschaftet wurde. Teilweise musste man von Geldabgaben auf Naturalabgaben übergehen. Damit begann dann das Mittelalter und es endete, als man von Naturalabgaben zu Steuern überging, die in Geld bezahlt werden mussten. Deswegen die Bauernkriege.
Der Debitismus ist die Folge von Machtsystemen, die finanziert werden müssen. Als Gegenleistung machen sie aber Energie verfügbar - und wenn es nur die Energie von Sklaven ist.

Gruß Mephistopheles


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung