Ein kurzer Anriss der Ereignisse.

In meiner Nachbarschaft wohnt eine geistig behinderte Frau, schwerbehindert aber sonst körperlich unversehrt. Sie hat einen Hund, ein paar Katzen. Die Dorfgemeinschaft spendiert ihr Essen oder ein paar abgetragene Klamotten. Sie hat nicht nicht viel zum Leben. Sie bekommt 120€ Erwerbsminderungsrente. Den Rest stockt das Sozialamt auf damit sie den SGB II Regelsatz von 432€ erhält. Da sie geistig nicht fit ist hat sie einen vom Amtsgericht bestellten Betreuer, der sie rechtlich vertritt.

Die Betreuerin ist eine Rechtsanwältin.

Die Wohnung ist in einem erbärmlichen Zustand. Vermieter ist die Gemeinde. Und nun zum Problem.

Vor 2 Wochen erscheint ein Mitarbeiter der Mitnetz Strom und klemmt der behinderten Frau den Strom ab. Sie hat Stromschulden von 2100€. Die Frau ist 59 Jahre alt und kommt immer mal zu mir. so sitzt sie seit Tagen auf meiner Gartenbank und heult.
Sie hat schon wesentlich abgenommen. Nun, wir geben ihr jeden Tag was warmes zu Essen mit damit sie nicht verhungert.

Sie hat seit Jahren einen sehr hohen Stromverbrauch. Mittlerweile sind es 12.000 kWh im Jahr. Alleinstehend mit einem elektrischen Warmwasserboiler, 80L. Ich sage es mal so, diesen Strom hat sie niemals verbrauchen können. Da wäre wohl aufgrund einer veralteten Stromanlage das Haus abgebrannt. Wie auch immer, sie selbst kann dies nicht erfassen und das Problem lösen.

Die monatlichen Vorauszahlungen Strom betragen mehr als 200€. So bleiben ihr zum Leben, also was sie von der Betreuerin als Taschengeld bekommt lediglich 210€. Die Betreuerin versagt komplett. Geht nicht mehr ans Telefon, kümmert sich nicht.
Vor 3 Monaten hat sie der Frau einen 40 !!! Jahre alten DDR Kühlschrank als Ersatzgerät hingestellt. Verrostet mit kaputter Tür. Keiner kümmert sich um den hohen Stromverbrauch. Warum auch.

Ich habe mich seit 2 Wochen der Sache angenommen. Unzählige Telefonate mit Sozialamt, Stromversorger, Amtsgericht, Gesundheitsamt, Gemeinde, Hausverwalter, Elektrikern haben nichts gebracht.

Die Betreuerin meinte ich ich solle doch ein Spendenkonto im Dorf eröffnen um die Stromschulden zu bezahlen.
Die Betreuungsstelle beim Sozialamt meinte. es wäre ja warm genug und nicht so schlimm wenn man im August den Strom abstellt.

Ich fürchte es wird Wochen dauern bis die behinderte Frau wieder zu Strom kommt. Sie ist nun zwischen die Mühlen der Bürokratie gefallen. Oder glaubt wirklich jemand , dass einem Asylbewerber in Deutschland auch nur für 2 Tage der Strom abgedreht würde? Nein!

Ich hätte nie gedacht dass man in diesem Land soweit fallen gelassen wird.

Diese Frau hatte niemals Kontakt zum Energieversorger. Sämtliche Briefe gingen an die Betreuung. Und ich weiß jetzt auch nicht weiter. Vielleicht hat jemand einen guten Rat für mich.

Presse informieren und Öffentlichkeit suchen? Aber konkret wie? Eine Beschwerde über die Betreuung habe ich schon bei der Geschäftsstelle des Amtsgerichtes abgegeben. Da tut sich aber vor dem 14.09.2020 nichts. Die haben alle sehr viel Zeit.

Zusammenfassend. Eine schwerbehinderte, alleinstehende Frau hat weder warmes Wasser noch die Möglichkeit sich Essen zu oder einen Tee zu kochen. Eine Situation für die sie nichts kann.

Es gibt jetzt 3 Möglichkeiten.

Der Stromzähler ist defekt. Überprüfung kostet 300€. Müsste der Vermieter zahlen, will er aber nicht da ja der Zähler Eigentum des Energieversorgers ist. Der Frau fehlt das Geld dafür.

Es gibt Stromdiebstahl. Ich habe mir die elektrische Anlage angesehen. Konnte nichts finden. Bin aber kein ausgewiesener Fachmann.

Die Frau hat irgend was permanent laufen lassen. Da aber geistig behindert sollte sich darum die Betreuung kümmern. Das ist nicht geschehen.

Da bis jetzt 2100€ Stromschulden zu verbuchen sind steht das nächste Problem vor der Tür. In 6 Wochen kommt die nächste Jahresabrechnung und ich rechne hier mit nochmal 3000€ Nachzahlung. Das ist Wahnsinn!

Falls hier jemand einen Lösungsansatz hat kann er sich genre zu Wort melden.