Nur Hunger und Blutverlust werden die vermeintlich glücklichen Sklaven wieder an die Fähigkeit selbständigen Denkens heranführen.

Avicenna, Montag, 31.08.2020, 00:14 (vor 1585 Tagen) @ Mephistopheles2487 Views

Vielen Dank, @Mephistopheles, für Deine Antwort, die gleichzeitig ein mustergültiges Beispiel ist, wie eine Diskussion im Forum gehen sollte. Dieses Hingerotze verbaler Ergüsse mancher Schreiber ist in der Tat schwer erträglich. Wer sich die Mühe der Darlegung seiner Gedanken nicht unterziehen will, sollte aus Respekt vor der DGF-Gemeinschaft besser schweigen.

Du weist zu Recht darauf hin, man vergesse heute zu leicht, dass Goethe zu seiner Zeit mehr sagen durfte, als heute der persönlichen Gesundheit und bürgerlichen Existenz bekömmlich ist. Das ist wohl wahr; dennoch ist Schweigen nicht wirklich eine Alternative.

Immerhin beginnt Blut nun tatsächlich langsam auf den Strassen zu fliessen. Bei mir bemerken immer mehr Leute, dass die Gesellschaft in ein Gemetzel läuft: Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind hier die Waffenverkäufe um 72 Prozent gestiegen, wobei Erstkäufer einen wesentlichen Prozentsatz dieses Anstiegs ausmachen, wie die National Sports Shooting Foundation berichtete. Fast 5 Millionen US-Amerikaner haben 2020 zum allerersten Mal eine Schusswaffe gekauft! Das sind Zahlen, die tektonische Verschiebungen der Zukunftserwartungen in der Gesellschaft aufzeigen.

In einer öffentlichen Debatte in der Memorial Hall, London, am 5. Mai 1911 sagte Hilaire Belloc [1]:

"That the unreality of the Collectivist ideal is apparent from the fact that contemporary Collectivist effort is leading, not to Collectivism, but to the Servile State."

"Die Unwirklichkeit des kollektivistischen Ideals ist aus der Tatsache ersichtlich, dass die gegenwärtige kollektivistische Anstrengung nicht zum Kollektivismus, sondern zum Sklavenstaat führt."

Es ist interessant zu beobachten, wie das WEF mit einem "grossen Reset" neuerdings den Kapitalismus mit dem Sozialismus verschmelzen will und die Leute mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu ködern versucht. Das wird die Eigenverantwortung der Menschen, die derart abgefüttert werden, weiter schwächen. So wiederholt sich die Geschichte in immer wieder anderen Facetten.

Nur Hunger und Blutverlust werden die vermeintlich glücklichen Sklaven wieder an die Fähigkeit selbständigen Denkens heranführen.

Herzlichst
Avicenna

1 The South West London Federation of the Independent Labour Party: Socialism and the Servile State. A Debate between Hilaire Belloc and J. Ramsay MacDonald, MP. Manchester: The National Labour Press, 1911, S. 17.

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"Niemand ist mehr Sklave als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein" (Johann Wolfgang von Goethe, 1809)


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