Ich bin Arzt - und kann hier leider manchen CORONA Unsinn mehr ertragen.
Wer hier behauptet, dass jeder verängstigte Hyperventilierer beatmet wird, glaubt wohl, auf unseren Notfallstationen laufen nur geistig Behinderte herum. Selbst wenn der Sauerstoffpartialdruck (Konzentration) in der den Alveolen und arteriellen Blut auf 60 % der normalen Konzentration abnimmt, ist das Blut (Hämoglobin) immer noch zu fast 95 % mit Sauerstoff gesättigt. Beim Gesunden sinkt die Konzentration im venösen Blut (wieder in Lunge) auf 40%, die Sättigung ist immer noch 75%. So gross ist die normale Reserve. (Beim Hyperventilieren sinkt der Sauerstoffpartialdruck in den Alveolen nicht, sondern steigt ggf. leicht an und die Sättigung nimmt nicht ab. Man bekommt nur dann Sauerstoff (oder später eine Beatmung), wenn die Sauerstoffsättigung im Blut abnimmt und nicht beim Hyperventilieren. Wer hier verharmlost, darf gerne als Freiwilliger in den COVID Pool der Beschäftigten aufgenommen werden, 12 h Schichten 7 Tage am Stück.
Wer auch immer Corona verursacht hat und / oder ökonomischen oder politischen Nutzen daraus zieht, ist in dieser Hinsicht vollkommen egal. Auch die Statistik zur Anzahl der Infizierten und Getesteten ist auf den Notfällen völlig egal.
Die Realität ist leider, dass die Anzahl der Patienten mit Atemnot und Beatmungsbedürftigkeit exponentiell praktisch überall in Südeuropa und der Schweiz zunimmt. Die Toten auch, gerade hier im Dreiländereck, sind real.
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=517348
Die Beatmungskapazitäten in Mulhouse, Colmar und Strasbourg sind erschöpft, das Personal am Ende.
Feldlazarett in Mulhouse voll. Die Patienten aus dem Erlass werden in den Süden Frankreichs ausgeflogen, es scheint nicht zu reichen, seit heute auch in die Schweiz und nach Freiburg verlegt.
Offenburg kommt auch nicht mehr hinterher, hat öffentlich um freiwillige Helfer gebeten. (Prophet und Darkstar, vllt. mal ein Fronteinsatz bei den Hyperventilierern ?). Die Uniklinik Freiburg hat noch freie Beatmungs-Kapazitäten.
Das Unispital Baselstadt hat letzte Woche verschlafen, füllt sich aber auch langsam.
Der Krisenstab in Baselland steht in engen Kontakt mit dem Tessin, daher haben sie sich besser vorbereitet:
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=515503
Wird aber nicht reichen, man versucht jetzt schon auf 100 Beatmungsplätze zu kommen, die Armee steht für zusätzliche Feldlazarette bereit.
Tessin und Lausanne sind nahe an der Kapazitätsgrenze.
Lombardei hat Bevölkerungsanzahl etwa wie CH, vorher 800 Intensivbetten, jetzt auf 1200 aufgestockt. Übervoll.
Meine Kollegen in Rom und Barcelona berichten über ähnliche Vorbereitungen wie im Baselland.
Überall werden alle elektiven nicht dringend notwendigen Operationen, Spitalaufenthalte und Spitalvisiten abgesagt.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Nur Berlin schläft teilweise, dort operieren die Orthopäden elektiv munter weiter ihre Hüften und Knie...
Manche Krankenhäuser bereiten sich aber vor...
In Madrid schliessen manche Spitäler die Notfälle, alles voll, teilweise Sitzplätze, weil es keine Betten mehr gibt.
Nationale spanische Guideline, wer überhaupt aufgenommen und behandelt wird.
Daher die vielen Toten in Madrid. Die kommen gar nicht mehr ins Spital.
Die Kapazitäten in Paris füllen werden knapper, in Versailles wurden gestern 10 Beatmungspflichtige gleichzeitig auf den Notfall eingeliefert. Die Lage ist von hier aus unübersichtlich.
London hat keine Beatmungskapazitäten mehr. Verlegungen geplant, mit ca. 4000 Intensivbetten im UK (regulär ca. 25.000 in D, ca. 1000 regulär in der CH) dürfte es dort ganz schnell kollabieren.
Gruss
Diego