Ihre Neugierde ...
Oha wieder mal das DooSie-Fettnäpfchen - ích gelobe sofortige Besserung
Mir hat man in der Schule beigebracht, dass man nicht Bindfadensätze schreiben soll, weil schwer verständlich, fand das einleuchtend und habe mich auch daran gehalten. Ich selbst schrieb einmal Bindfadensätze und das wurde mir - wie gesagt - in der Schule ausgetrieben. Insofern ist es für mich völlig akzeptabel, wenn jemand bindfädig schreibt ... aber schwer verständlich bleibt es dennoch (zumindest für nicht vielbelesene).
und
Ich selbst bin nur ein vollkommen durchschnittlicher Mensch, der keine besonderen Fähigkeiten aufweist, immerhin aber gelernt hat selbst zu denken und da ich das kann muss ich auch Deine neueren Artikel gar nicht mehr lesen - ich weiß schon was kommt. Zwar nicht im Detail - ich weiß von den vielen Details, die Du kennst eben nichts - aber die grobe Stoßrichtung ist mir klar, die sehr gewinnbringend (=aufmunternd) für diverse depressive Apokalyptiker sein kann. Auch ich bin ein Apokalyptiker (und immer gewesen), aber nicht depressiv.
Sie machen mich neugierig...
Ursprünglich wollte ich immer alles *wissen* und nichts *glauben* und inzwischen ist immer klarer geworden, dass ich überhaupt nichts sicher wissen kann und glauben muss, um mich an überhaupt irgendetwas halten zu können. Das ist mein Dilemma, aus dem ich aber einen Ausweg gerade zu finden scheine ...
In der schule habe ich also gelernt, das Bindfäden nicht gut sind, was sich meist auch im alltäglichen Betrieb bestätigt. Wie kann es dann aber sein, dass gerade die Leute, die zu Bindfäden neigen, hohes Ansehen erfahren? Ein gutes Beispiel ist T. Pynchon mit seinem "Die Enden der Parabel", in das ich ein paar Blicke warf, es aber unlesbar fand. Vielleicht ist das bei Kleist tendenziell ja ähnlich, dass kann ich nicht beurteilen - es gilt aber als gebildet, so etwas gelesen zu haben bzw. belesen zu sein. Man kann natürlich einige Fragen stellen zu denen mir ein paar Antworten auch einfallen, aber letztlich keine Klärung ergibt:
- Hält die Schule uns von Bildung ab oder macht sie uns klüger als die gebildeten Kreise?
- Wo fängt Bildung an und wo hört sie auf bzw. geht in Verbildung über?
- Ìst es überhaupt richtig Bildung als positiv zu bewerten?
Eine abschließende Klärung habe ich dafür, wie gesagt, nicht. Es sieht aber für mich so aus, dass je mehr man lernt und je höher sich die Gedankengebäude auftürmen, umso verlorener ist man in einem Labyrinth aus dem es kaum einen Ausgang gibt. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht sich klar zu machen, das nicht ich denke, sondern "Es" im mir denkt, was immer dieses "Es" auch sein mag. Wäre ich religiös, wäre meine Annahme sicher, dass Gott in mir denkt. Ich arbeite daran, mal sehen, wie weit ich komme.
Und wenn ich dann Ihre riesigen Aufsätze betrachte, die jeder sich ein solche Dankengebäude beleuchtet und dabei auch die für mich schwere Lesbarkeit untergeordnet zu berücksichtigen ist, hinterlassen mich diese mit der leuchtenden Alarmlampe vollkommen erschlagen und ich weiß dann noch weniger " />
Ich hoffe, dass das so halbwegs verständlich ist.
Grüßlis
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Mehr Licht!
(Sonstige Anmerkung: bis zum 16.05.2020 war mein Nick 'Zentao')