Stimmt nicht ganz

Diogenes Lampe, Samstag, 08.02.2020, 15:31 (vor 1748 Tagen) @ stokk5780 Views

Hallo Stokk,

Die ist ihr doch aufgesetzt worden.

Warum gibt es die "Drohung" für das Gegenteil?

Danke für's herausarbeiten.

Gruss
stokk

Die Werteunion ist nur der Versuch der Merkelisten, bzw. derjenigen, die sie steuern, die immer unzufriedener werdenden Parteifreunde nicht in die AfD abwandern zu lassen. Politisch ist dieses Auffangbecken völlig impotent. Es ist ein Schwindel. So, wie die AfD ein Auffangbecken-Schwindel für frustrierte Unionisten und FDPler war, als sie noch von Lucke und Henkel angeführt wurde. Deshalb wählte die "Werteunion" sich auch ausgerechnet Black-Rock-Merz als ihren Kanzlerkandidaten.

Die Werteunionisten sind Heuchler vor dem Herren, die ihre eigenen Parteimitglieder und Wähler mit Scheinkritik hinters Licht führen sollen. Denn wenn man nur ein wenig nachdenkt, fällt ja auf, dass sie nach wie vor Merkel stützen, statt sie zu zwingen, die Grenzen zu schließen. Könnten sie ja, indem sie in der Öffentlichkeit die Kanzlerin aus der Partei heraus solange angreifen, bis sie zurücktreten muss. Wo bleibt deren innerparteiliche Rechtsstaatsinitiative, die Merkel zwingen würde, abzutreten und es möglich machen würde, sie als Hochverräterin anzuklagen? Die wäre doch nach 2015 am Naheliegendsten gewesen? Statt dessen trägt eben auch die Werteunion alle Verbrechen der Merkel und der AKK seit Jahr und Tag skrupellos mit. Genauso wie Merz.

Für einen CDU/CSUler, der wirklich gegen Merkel die angeblichen "Werte" der Union, also Rechtsstaatlichkeit und Demokratie hochhalten will, gibt es schlicht nur die Lösung, die Union zu verlassen. Denn was muss denn noch passieren, um zu erkennen, dass sie völlig reformunfähig ist und von antideutschen Weltmächten geführt wird, die dem jesuitisch beherrschten Vatikan gehorchen?

Aber so ein Schwindel kann eben auch umgedreht -und in jede Richtung manipuliert werden. Auch hier das Beispiel AfD: Nach Lucke kam Petry, wieder ein Schwindel. Doch schließlich bekam "der Flügel" die Oberhand, also die mehrheitlich Mitteldeutschen der Ex-DDR, welche die am Neoliberalismus von CDU/CSU und FDP orientierten AfD-Funktionäre nach und nach verdrängt haben. Der "Flügel" hat bundesweit aus der Lucke-Petry-AfD eine völlig andere Partei gemacht, die dem Neoliberalismus nun weitgehend den Rücken kehrt und von einer Klientelpartei zur Volkspartei wurde.

Aber die "Werteunion" ist kein "Flügel" sondern eine Mogelpackung. Bosbach und solche Leute wie er sind keine Höckes, nicht mal Meuthens. Sie sind schlicht Opportunisten. Und wenn sie überhaupt mit der AfD zusammenarbeiten wollen, dann natürlich mit den Neoliberalen dort.

Natürlich treiben sich in der AfD nach wie vor die Pazderskis, Storchs, Meuthens, Weidels usw. rum. Aber die haben beim letzten Parteitag die Macht im Bundesvorstand an den sozialstaatlich orientierten Bürgerflügel verloren. Die Neoliberale Weidel, die mit Petry den Ausschluss Höckes betrieben hatte, musste bei Höcke nun quasi Abbitte leisten. Pazderski ist durch. Meuthen ist zwar weiter erster Sprecher aber verliert immer mehr an innerparteilichem Einfluss. Die Storch hat mal wieder die Kurve gekriegt und ist noch rechtzeig von Pazderski abgesprungen. Politischen Instinkt, wenns um die eigene Sache geht, hat die Dame. Das muss man ihr lassen.

Chrupalla, Gaulands Mann, ist zwar nach eigener Aussage kein Flügelmann aber er agiert natürlich wie sein Mentor auch in derem Interesse und hält sich auffällig mit eigenen Ideen und Initiativen zurück, was ihm ermöglicht, in der Partei die Balance zu halten. Etwas anderes könnte er sich als Sachse gar nicht leisten. Auch keine eigenen Ideen. Er ist ein Diener der Partei und kein Anführer. Das sieht man ja auf dem ersten Blick. Als solchen halte ich ihn aber für integer.

Doch von der Wertunion profitierte bisher nur Merz. Wieso nicht Maaßen? Der aber versucht nun, diese Werteunion an sich zu ziehen. Aber eben auch noch immer in absoluter Gegnerschaft zur AfD. Doch das könnte bei ihm Taktik sein, denn als Mann Seehofers soll er eben die CDU nach Merkel bewahren, die zusammen mit der CSU droht, unterzugehen. Er will die AfD erst dann mit einbeziehen, wenn sie geschwächt ist und die CDU/CSU so gestärkt, dass sie Senior in einer Koalition sein kann.

Aber langsam schwant ihm wohl auch, dass das Wunschdenken ist, wenn Höcke so weiter macht. Maaßen kann jetzt nicht mehr an die innerparteilichen Gegner Höckes appellieren, weil die zu schwach geworden sind, um Höcke auszumanövrieren. Je stärker Höcke und der Flügel werden, umso größer wird auch für Maaßen die Notwendigkeit, sich mit ihnen zu arrangieren.

Maaßen, ein wirklicher Gegenspieler Merkels, weiß das natürlich.


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