Verwechslung von Ursache und Wirkung
Ähnlich war es noch vor 200 Jahren in Europa. Johann Wolfgang von
Goethe
hatte mit seiner Frau Christiane Vulpius fünf Kinder, von denen eins
tot
geboren wurde und drei weitere das erste Lebensjahr nicht überlebten.
Nur
sein Sohn August erreichte das fortpflanzungsfähige Alter und hatte
seinerseits drei Kinder, die selbst aber alle kinderlos blieben. Die
Familie von Goethe starb auf der männlichen Linie 1885 mit dem Tode
von
Goethes Enkel Wolfgang aus.
Genau, Kinder galten zu der Zeit als Rückversicherung fürs eigene Alter,
wenn man nicht mehr seinen Lebensunterhalt selber bestreiten konnte. Das
änderte sich erst, als wir den Sozialstaat schufen. Von da an war es
einfach nicht mehr erforderlich, Kinder ohne Ende in die Welt zu setzen.
Gleichzeitig gab es große Fortschritte in der Medizin, die ebenso dafür
sorgten.
Hört sich nach einer Rationalisierung an. "So würde man heute handeln, also war das damals auch der Grund." Tatsächlich waren Kinder auch damals keine Rückversicherung fürs Alter, sondern man musste einen Austrag aushandeln, sofern man etwas hatte (Goethe hatte) oder die Kinder wurden getötet. Gretchen hat ihr Kind getötet und wurde von Goethe - im realen Leben - verurteilt. Das Dramma - der Faust - hatte nämlich durchaus einen Realen Hintergrund. Der Faust ist nicht umsonst eine Tragödie.
Im Drama wollte Mephisto sie retten, aber die dumme Nuss war um ihr Seelenheil besorgt. Die Szene ist schön im Faust beschrieben. Muss man halt lesen, weil es damals noch keine Videos gab.
Afrika hatte nie die Gelegenheit, diese Entwicklungsstufe selber zu
erreichen. Man mag es jetzt vielleicht verurteilen, aber eventuell hätte
es geholfen, wenn die Kolonien länger bestanden hätten, zumindest die
Bevölkerung in den ehemalig deutschen Gebieten profitieren teilweise heute
noch davon (Schulen z.B.).
Das Dilemma besteht darin, dass man aufgrund von jahrzehntelanger
"Entwicklungshilfe" ausbaufähige landwirtschaftliche Märkte
vollständig
zerstört hat und nun mehr nur noch an den Symptomen herumdoktert. Im
Grunde müsste man den afrikanischen Kontinent in dieser Hinsicht
vollkommen in Ruhe lassen, was aber in den ersten Jahren zu Hunger und
Tod
führen würde, bis sich die Landwirtschaft für Einheimische wieder
lohnen
würde. Ein solches Szenario ist in der heutigen westlichen
Wertegemeinschaft moralisch nicht hinnehmbar.
Die Märkte Afrikas wurden unserer Landwirtschaft geopfert, weil sie eine Konkurrenz darstellen würden.
Tja, eigentlich müsste man Afrika sich selbst überlassen, auch wenn es
dort dann zu Massensterben kommen würde. Aber der gesamte Kontinent
könnte so sein eigenes Gleichgewicht wiederfinden. Ja, ich weiß, das
hört sich schon krass an und für unsere moralische Wertegemeinschaft
wäre das unerträglich .... für Afrika aber wäre es ein notwendiger
Gesundungsprozess und ein notwendiger Schritt zur Selbständigkeit.
Keine Sorge, man wird Afrika sich selbst überlassen, sobald erst mal die Afrikaner hierzulande die Mehrheit übernommen haben.
So kann man es zusammenfassen. Aus diesem Dilemma wird der Westen nicht
wieder herauskommen.
Weil man dafür schlicht sehr harte Entscheidungen treffen müsste.
Dem Irrsinn mit den Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer hätte man durch
eine harte Entscheidung auch sehr schnell das Wasser abgegraben, wenn man
die ersten Boote eben mit MG-Garben abgewiesen hätte, statt die Leutchen
"zu retten". Wer aber hätte so eine Entscheidung treffen sollen?
Aus diesem Dilemma ist auch Rom nicht rausgekommen, obwohl es damals keinen Sozialstaat heutiger Ausprägung gab.
Dem ganzen liegt eine Verwechslung von Ursache und Wirkung zugrunde, welche die Leute nicht sehen können, weil das ihre Lebensgrundlage zerstören würde.
Ursache des Geburtenrückgangs ist die moderne Industriegesellschaft. Für einen Arbeiter und eine Arbeiterin stellen Kinder nur eine Belastung da, die Frau wird arbeitsunfähig, wenn sie sich um Kinder kümmern muss, gleichzeitig werden ihre natürlichen (angeborenen) Fähigkeiten als Säugetier zur Brutpflege zerstört. Das ist auch bei Ratten der Fall Calhoun-Experiment.
Was immer übersehen wird: Bereits bevor es den Sozialstaat gab, gab es die kostenlose staatliche Schule. Warum?
Kinder, die die Schule besuchen mussten, wurden ihrer natürlichen Säugetier-Fähigkeiten beraubt und sind später als Erwachsene unfähig, selber Kinder artgerecht großzuziehen.
Dass Dilemma, aus dem der Westen nicht mehr herauskommt, besteht in der allgemeinen Schulpflicht. Dabei würde es für den Bestand und Erhalt der Gesellschaft durchaus genügen, wenn nur 20% der Kinder eine schulische Ausbildung - auf Kosten ihrer späteren Lebenstüchtigkeit - erhalten würden. Aber das können die Menschen heutzutage nicht mehr sehen. Noch zu Zeiten Ludwig Thoma`s wusste man, dass Schule tendenziell lebensuntüchtig macht.
Gruß Mephistopheles