eher3. auf beiden Seiten, allerdings ist der Stau üblicherweise von den Polen verursacht.
Verallgemeinern kann man derzeit nicht mehr, wobei es meist an den Polen liegt, wenn es übermäßig lange dauert.
Seit Kriegsbeginn kontrollieren beide Länder bei der Einreise sehr genau.
Sogar bei den Russen muß man nun alles Gepäck ausladen und jeder Koffer, eigentlich alles, was man nicht am Körper trägt, wird genau inspiziert.
Die Polen haben die Praxis, mehrmals zu kontrollieren, also mehrmals alles auszupacken und zu inspizieren inzwischen zwar beendet, einmal reicht ihnen jetzt, auch ein mehrmaliges Röntgen wird nicht mehr durchgeführt, oft wird auf Röntgen ganz verzichtet (am Grenzübergang Heiligenbeil wird nicht geröntgt).
Ich schildere mal einen Extremfall, den ich erlebt habe.
In Preußisch Eylau zur Einreise nach Polen standen nur wenige Autos vor dem russischen Tor (Vorabfertigung), wir freuten uns schon, daß es mal sehr schnell gehen würde.
Nun bis zur eigentlichen Abfertigung der Russen war es nicht weit, aber ungewöhnlich war, daß wir kaum vorwärts kamen.
Es fing damit an, daß wir alle Sachen im Auto (Renault Trafic) auspacken und in die Halle neben der Abfertigung legen mußten. Das Auto mußte zurück setzen und an einen separaten Wartepunkt gefahren werden, etwa 100 Meter neben den Abfertigungsstationen. Dort wartete ich. Irgendwann kam dann des Rätsels Lösung. Einröntgenwagen mit Auslegerarm fuhr am Auto vorbei und Röntge das Gefährt.
Einige Minuten später durfte ich zurück zur eigentlichen Abfertigung fahren.
Dort erfolgte das Röntgen aller mitgeführten Sachen (Reparaturkiste fürs Auto, Koffer, Decken, Kissen..., einschließlich Anorak.
Dann durfte man alles wieder zum Auto tragen, wo nochmal alles händisch penibel kontrolliert wurde.
Dann mußte man warten, wonach nochmals eine andere Truppe kam, die nochmals das noch an den Abfertigungstableaus stende Mobiliar durchsuchte.
Auf die Frage warum 2x kontrolliert wird, sagte man es wird einmal von der Personenkontrolle und einmal von der Zollkontrolle kontrolliert.
Ich hatte den Eindruck, daß die Russen sich nur beschäftigen wollten, denn die Auflösung kam dann auf polnischer Seite.
Dort hieß es wieder, alle Sachen auspacken und das Auto mit der gleichen Prozedur wurde von einem polnischen Röntgenwagen abgefahren. etwa eine Stunde warten. Anschließend ging es zur stationären Röntgenanlage nachdem dort geröntgt wurde, etwa 5 Autos gleichzeitig, mußte man wieder sehr lange warten, dann durfte man zurück zur Abfertigung fahren.
Dort mußten wir in einen separaten blickdichten Raum, zusammen mit den anderen Reisenden der anderen ca. 5 Autos. Ich weiß jetzt nicht mehr, was dann dort geschah und ob wird da auch alles vorher wiederum auspacken mußten, aber nach langem Warten wurden wir aus dem "Bunker" herausgelassen und es erfolgte eine Kontrolle des Gepäcks mit allerdings da nur oberflächlichen Durchleuchtung.
Dazu kommen dann noch die Abfertigungen der Papiere, die ich hier mal weggelassen habe, aber das dauert auch.
Es war einfach ein Horror!
Aber der Normalfall in Heiligenbeil (Mamonowo/Grzechotki):
Geröntgt wird dort normalerweise nicht.
Die Abfertigung in der Dauer hängt meist von der Einreiseseite ab.
Die Sachen müssen alle bei der einreisenden Seite ausgepackt werden.
Beide Seiten kontrollieren bei der Einreise penibel. Es gibt so viele Sachen, die verboten sind einzuführen, daß die Zöllner reichlich Interesse auch an den entlegensten Teilen des Autos oder Koffers haben.
Inzwischen wissen die meisten Reisenden, was man alles so nicht mitnehmen darf (inzwischen werden aber die Butterbrote von den Polen nicht mehr auf Käse oder Wurst kontrolliert).
Auch die oft harschen und feindseligen Äußerungen oder Handlungen der polnischen Grenzer sind inzwischen praktisch verschwunden.
Einmal (es war der 1. September, wo der Pole sich wohl für frühere Zeiten etwas abreagieren wollte) mußte ich alle Sachen unserer Familie bei den Polen auf die Fahrbahn ablegen, ich protestierte leicht, aber der Grenzer bestand darauf, daß alle Sachen, inclusive Unterwäsche, auf den Erdboden (auf die Straße, wo immer auch etwas Ölflecken und Schmutz ist) auszulegen seien. Vor allen anderen wartenden Autos. Das war sehr erniedrigend, zumal wir auf der Rückreise waren und nicht jedes Wäscheteil in perfektem Zustand war. Ich zittere jetzt noch ein wenig, wenn ich an diese erniedrigende Prozedur denke. Wir waren damals noch mit Kleinkindern unterwegs, also Sachen für 2 Wochen für 7 Personen.
Zurück zur Abfertigung.
Beide Seiten registrieren alle Personen und Fahrzeuge. Die Russen verlangen ein gesondertes doppelt händisch auszufüllendes Zollpapier. Das zieht sich immer.
Was die Polen mit den Pässen und dem KFZ-Schein machen, daß es so lange dauert, weiß ich nicht, denn man wartet immer lange, bis man die Pässe zurück erhält. Sie fertigen üblicherweise nur 4 Autos pro Stunde ab.
Seitens der Zöllner ist zu erkennen, daß sie sich Mühe geben, den Vorgang zu beschleunigen, aber die Prozedere sind nun mal penibel einzuhalten.
Bei der Ausreise aus Polen habe ich oft in letzter Zeit nur noch eine weniger intensive Kontrolle des Gepäckes erlebt, ähnlich, wie es die Russen bei der Ausreise tun.
Die Russen kontrollieren mitunter auch bei der Ausreise strenger, aber das ist scheinbar nur darauf zurück zu führen, daß sie nicht wissen, was sie machen sollen, wenn die Polen extrem langsam abfertigen und die Schlange im Niemandsland bis an die russische Abfertigung zurück gestaut ist.
Jeder kann sich ausrechnen, wie lange man für die Abfertigung braucht, wenn vor der ersten Schranke bereits mehr als 100 Autos stehen, das Niemandsland also dazu noch voll ist.
24h Abfertigung und länger habe ich selbst noch nicht erlebt, aber 16h waren es schon einmal. Einmal bin ich nach Osten gefahren und von RUS nach Litauen eingereist, dann über Polen nach DE zurück gefahren, das war dann letztlich zeitlich genauso lange, aber man stand nicht den ganzen Tag in der Schlange mit wenigen Metern vor pro Stunde. An diesem Tag waren mehr als 24h Abfertigungszeit für Heiligenbeil angegeben worden.
Wir fahren jetzt niemals am Wochenende zum Ferienende in größeren Bundesländern. Es gibt ein russisches Programm, wo zu erwartende Wartezeiten nach Rußland, Litauen, Polen, Weißrußland und Georgien angegeben sind, das erspart auch einige Stunden, wenn man einen Übergang wählt, wo die Abfertigung deutlich kürzer zu erwarten ist..
Auf polnischer Seite gibt es große Hinweistafeln ca. 50 km vor der Grenze, wo elektronisch die Wartezeiten angezeigt werden, aber da steht immer eine "Null" trotz teilweise sehr langen Schlangen.
Tiefenkontrollen gab es früher per Zufallsprinzip auf beiden Seiten, besonders oft von den Polen, aber die sind nicht mehr notwendig, denn inzwischen ist faktisch jede Abfertigung eine Tiefenkontrolle.
Nur ohne (Drogensuch-?) Hunde.
Allerdings traf mich die Tiefenkontrolle öfter, weil ich einen alten Kleintransporter fahre, und wenn ich allein oder zu zweit mit so einem großen Wagen ohne Gepäck fuhr, dann war das für die Zöllner immer verdächtig, so kam ich fast jedes mal in die Tiefenkontrolle, wenn ich ohne Familie fuhr (ich habe nicht so viel Urlaub, um die ganzen Ferien in RUS zu bleiben). Erst später, als ich fragte, warum ich fast jedes Mal in die Tiefenkontrolle komme, hatte ein netter Zöllner wohl nach der Erklärung, daß ich halt ungewöhnlich bin, ein Einsehen und seit dieser direkten Anfrage hatte ich keine (Zufall?) Tiefenkontrolle mehr, aber dann kam der Krieg mit den peniblen Kontrollen.
Nun sind ja auch Toilettenbecken, Bidets ... verboten, aber die kann man eh schlecht verstecken.
Diese Artikel sind schließlich auch von Soldaten verwendbar, wahrscheinlich deswegen sanktioniert?
China freut sich.
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MfG
LR
Alles ist ein Windhauch.