"Das betrifft mich nicht"

Ankawor, Dienstag, 04.03.2025, 17:31 (vor 21 Tagen) @ Dieter2094 Views

Hallo Dieter,

ähnliche Überlegungen stelle ich auch an. Zunächst mal auch nach dem Massaker in Mannheim. Mehr als ein Schulterzucken haben die meisten offensichtlich nicht dafür übrig, in den Meldungen ist es schnell nach unten gerückt. Auch wenn es eigentlich nur Gelaber ist, hätte ich erwartet, bei einem Zusammentreffen mehrerer Leute zu hören: "Ist das nicht schrecklich ...". Aber auch sowas Unwichtiges habe ich nicht gehört. Man gewöhnt sich wohl dran.

Das Kriegsthema genauso. Obwohl ich von einigen weiß, dass sie insgeheim alles beobachten und gerne einen Plan B hätten, aber nicht haben. Leute mit Kindern. Ein paar sind aber tatsächlich abgehauen, nach Spanien und Portugal.

Aber ich vermute sehr stark, dass die Generation "Nie wieder" unter der Erde liegt. Wer in den fetten, satten Jahren in Deutschland aufgewachsen ist, kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Krieg ist, und schon gar nicht, dass sowas hier stattfinden könnte. Und sie wissen nicht, dass sie sich nicht drücken können, wenn sie an die Ostfront geschickt werden.

Zum Lernen lese ich täglich die portugiesischen Nachrichten und sehe, dass es dort auch nicht besser ist. Die Medien voll auf Linie, die Russen fertigzumachen und es dem Trump zu zeigen. Wer richtig tickt, weiß ich auch nicht. Um mich herum wird es merklich ruhiger und einsamer. Ich hatte mehrfach auf die Äußerung "Wenn der Krieg so beendet wird, wird Putin für seine Verbrechen belohnt" geantwortet: "Und warum sitzt du dann hier bei mir beim Kaffee? Es fahren doch täglich Flix-Busse in die Ukraine. Oder soll lieber mein Sohn hin und den Putin fertig machen?"

Erst gab es interessante Reaktionen bis zu verschüttetem Kaffee durch tatsächliche Zitteranfälle, danach nix mehr.

MFG
Ankawor

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Ein fiktives buntes Land am Abgrund:
Wer kann, geht
Wer nicht kann, bleibt
Wer nichts kann, kommt


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